Bad Honnef | Jedes Jahr dasselbe Schauspiel: Über die Stadt geht starker Sommerregen nieder und die Kanaldeckel tanzen in der Luft. Damit soll bald Schluss sein.
Um gegen die Folgen bei Starkregen gewappnet zu sein, soll nun ein ganzheitliches Maßnahmenkonzept erarbeitet werden, teilt die Verwaltung heute mit. Daran beteiligt seien Abwasserwerk, Stadtplanung, Umwelt, Verkehrsflächen, Bau- und Betriebshof sowie Feuerwehr. Zunächst sollen Gefahrenpunkte benannt und die letzten Ereignisse analysiert werden, um das Gefährdungspotenzial einschätzen und Vorsorgemaßnahmen treffen zu können.
Schon im nächsten Jahr stehen erste Maßnahmen an. So sollen anfallende Wasser- und Geröllmassen durch Wegeseitengräben, Verrohrungen und Geröllfänge gezielt abgeleitet werden.
„Das Kanalnetz ist für die Aufnahme und Ableitung von Niederschlagswasser ausgelegt“, bestätigt die Verwaltung, allerdings sei es finanziell und technisch nicht möglich, die Kanalisation so zu dimensionieren, dass tatsächlich jedes Starkregenereignis schadlos abgeleitet werden könne.
So könne es nach besonders starken Regenereignissen weiterhin vorkommen, dass die städtische Kanalisation gefüllt ist und die Regenabflussmengen nicht vollständig abgeleitet werden können. Zudem könne über Schächte, Straßeneinläufe oder über noch immer nicht rückstaugesicherte Hausanschlüsse Wasser aus der Kanalisation austreten. Im Rahmen des ganzheitlichen Maßnahmenkonzeptes soll nun für das öffentliche Kanalnetz geprüft werden, ob zum Beispiel im Rahmen von Bauvorhaben Barrieren oder gezielte Wasserführungen eingeplant werden können.
Den Hausbesitzern rät die Stadt den Einbau von Rückstausicherungen, wie die Aufkantungen und Stufen an den Eingängen und Lichtschächten sowie Einfriedungen und entsprechende Gestaltung von Zufahrtsbereichen. Außerdem sollen Grundstückseigentümer und auch Mieter und Pächter ihren Versicherungsschütz prüfen, ob die Gebäude- oder die Hausratversicherung etwaige Überschwemmungsschäden (Elementarschäden) einschließt.
Um sicher zu stellen, dass das Regenwasser, das über die städtischen Verkehrsflächen abfließt, auch in die städtische Kanalisation eingeleitet werden kann, lässt die Stadtverwaltung vier Mal im Jahr die Straßeneinläufe reinigen. Kontrollen der Wegeseitengräben und der Verrohrungen erfolgen. Trotzdem kommt es vor, dass durch starke Regenfälle, Sturm, Laubfall oder Bauarbeiten ein Straßeneinlauf oder Wegeseitengraben verstopft.
Deshalb wird um Mithilfe gebeten, indem Schäden, die durch aktuell einsetzende Starkregenfälle, der Stadtverwaltung (02224/184-0) gemeldet werden, damit zusätzliche Sofortmaßnahmen ergriffen werden können.