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Stellungnahme zur Mitgliedschaft der BHAG im Verband „Zukunft Gas“

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Bad Honnef. Seit einigen Wochen erhebt die Initiative Lobbycontrol Vorwürfe gegen den Verband „Zukunft Gas“ und dessen Mitgliedsorganisationen. Das Kollektiv wirft dem Verband vor, rückwärtsgewandt fossile Brennstoffe zu propagieren und die Energiewende auszubremsen. Auch die Stadtwerke, die Mitglied in diesem Verband sind, werden dabei angegriffen, da diese aus Sicht von Lobbycontrol durch Mitgliedsbeiträge die Lobbyarbeit von „Zukunft Gas“ unterstützten würden.

Am 3. August hat auch das „WeiterSo! Kollektiv“ eine Pressemitteilung versendet, in der sowohl die Vorwürfe von LobbyControl geteilt als auch eigene Vorwürfe erhoben werden. So heißt es in der Mitteilung:
„Dass die Stadtwerke sich weigern, auf die Kritik aus der Zivilgesellschaft einzugehen, ist ein Armutszeugnis für ein kommunales Unternehmen, das dem Gemeinwohl verpflichtet ist. Eigentlich müssten die Stadtwerke mit voller Kraft an der Energiewende arbeiten, doch statt dessen zahlen sie jährlich Geld an einen fossilen Lobbyverein, der Gas grünwaschen will und Desinformationskampagnen macht. Wir rufen alle engagierten Bürger*innen auf, Rechenschaft und Transparenz von ihren Stadtwerken einzufordern.“

Die Bad Honnef AG weist die erhobenen Vorwürfe des Kollektivs zurück und ist überrascht über die Darstellungen, die offenkundig und transparent nachvollziehbar nicht der Realität entsprechen:

Über den gewählten Stadtrat und die entsendeten Mitglieder im Aufsichtsrat der Bad Honnef AG ist die Zivilgesellschaft sehr wohl, vollumfänglich und an entscheidender Stelle in die strategische Ausrichtung der Bad Honnef AG eingebunden. Ferner hat die Bad Honnef AG bereits seit vielen Jahren den Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangetrieben, hat Beteiligungen an erneuerbaren Energiequellen, wird auch zukünftig in Wind- und Solarenergie investieren und arbeitet damit – entgegen der jüngsten Vorwürfe – proaktiv und kontinuierlich am Erfolg der Energiewende mit. Dazu gehört auch die Mitwirkung am Klimaschutzkonzept der Stadt Bad Honnef, um die Voraussetzungen zum Erfolg der Energie- und insbesondere der Wärmewende in Bad Honnef zu ermöglichen, erklärt Kesten Kerl, Vorstand der Bad Honnef AG: „Die vom Kollektiv eingeforderte „Rechenschaft und Transparenz“ für die Aktivitäten der Bad Honnef AG sind seit vielen Jahren vollumfänglich in den jährlichen Geschäftsberichten und auf der Internetseite der Bad Honnef AG einsehbar. Interessierte Bürgerinnen und Bürger waren und sind auch weiterhin jederzeit eingeladen, sich über den Energiemix der Produkte der Bad Honnef AG, das langjährige Engagement in die Nachhaltigkeit und die Maßnahmen zum Erfolg der Energiewende zu informieren. Offenheit und Transparenz sind seit jeher die Maxime unserer Kundenkommunikation. Die offenbar schlecht recherchierte Pressemitteilung des Kollektivs hinterlässt ein Gefühl der Unglaubwürdigkeit und Faktenignoranz.“

Richtig ist, dass auch der lokale Energieversorger Bad Honnef AG Mitglied im Verband Zukunft Gas ist. Damit verbunden ist ein jährlicher Mitgliedsbeitrag von 3.000 Euro. Dieser Verband bietet Stadtwerken, Netzbetreibern und weiteren Unternehmen ein sehr wichtiges Netzwerk, um sich zu verschiedenen Themen der Energiewirtschaft auszutauschen.

Die Bad Honnef AG legt großen Wert auf Nachhaltigkeit, hat dies in den Unternehmensleitlinien festgeschrieben und setzt sich für die Energiewende ein. „Wir versorgen unsere Privatkunden zu 100% mit Ökostrom. Wir fördern mit unserem Bildungsprojekt „Nachhaltigkeit lernen“, das mehrfach von der UNESCO ausgezeichnet wurde, das Umweltbewusstsein in der Region und engagieren uns als Gründungsmitglied im Netzwerk „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“. Ganz konkret planen wir aktuell eine Photovoltaik-Freiflächenanlage, um grünen Strom lokal zu erzeugen und die Energiewende voranzubringen.“, erläutert Vorstand Kersten Kerl.

Bei all diesen Bemühungen ist es ungemein hilfreich, sich mit anderen Stadtwerken auszutauschen, denn eine solche Herausforderung wie die Energiewende ist nur gemeinsam zu bewältigen. Für genau diesen Austausch bietet das Netzwerk Zukunft Gas eine wichtige Plattform. Welche Rolle werden unsere Gasnetze in Zukunft spielen? Wie kann die Transformation der Energiewirtschaft gelingen?

Solche und weitere Fragen werden im Netzwerk diskutiert. Dabei arbeitet der Verband keinesfalls auf eine möglichst lange Weiternutzung von Erdgas hin, sondern beschäftigt sich auch mit anderen, klimafreundlichen Gasen wie Biogas und Wasserstoff.

Gerade Wasserstoff stellt ein zentrales Thema für den Verband und für die BHAG dar. So arbeitet z.B. die OGE (Open Grid Europe), ebenfalls Mitglied im Verband Zukunft Gas, schon jetzt daran mit entsprechenden Transportleitungen Wasserstoff in die Region zu bringen. So befindet sich eine Gasleitung der zukünftigen Wasserstoffautobahn an der A3. An dieser hat die Bad Honnef AG eine Übernahmestation. Der Austausch über Wasserstoffprojekte für z.B. die Industrie mit anderen Versorgern, Netzbetreibern und Unternehmen der Branche in verschiedenen Netzwerken ist wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Energieversorgung der Zukunft. So steht die Mitgliedschaft bei Zukunft Gas in keinem Widerspruch zum Einsatz der BHAG für die Energiewende.

2 Kommentare

  1. Es ist erschreckend, dass es immer mehr sektenähnliche Gruppen gibt, die sich demokratisch legitimierten Strukturen und deren Entscheidungen nicht fügen wollen.

  2. Wow, der Artikel übernimmt einfach unhinterfragt die Rechtfertigung des Geschäftsführers und die Selbstdarstellung des Lobbyverbands, ohne sich damit kritisch auseinanderzusetzen. Unterirdischer Journalismus!

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