Tag vier nach der ersten Presseveröffentlichung über die Mayerische Hiobsbotschaft, in Bad Honnef eine Filiale eröffnen zu wollen. Während sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aufgeregt haben, schweigt die Stadtpolitik. Kein öffentlicher Protest, kein offizielles Versprechen, sich für die betroffenen Einzelhandelsgeschäfte einzusetzen, keine Zustimmung für einen Großfilialisten.
In erster Linie würde es die Traditionsbuchandlungen „Werber“ und „Der kleine Buchladen“ treffen. Die sind zusammen älter als das Unternehmen Mayersche Buchhandlung und Kinder der Stadt.
Klar haben wir in Deutschland Wirtschaftsliberalismus, freie Marktwirtschaft, Privatwirtschaft über alles. Verantwortungsträger können vor bedeutenden möglichen Veränderungen jedoch Signale setzen. Auf diese Weise kann Stadtentwicklung ebenfalls gesteuert werden.
Wenn es auch juristisch nicht möglich ist, durch Großfilialisten den Niedergang gesunder Einzelhandelsgeschäfte zu verhindern, so sollten doch übermächtige expansionsfreudige Großwettbewerber frühzeitig erfahren, ob sie der angekündigten Marke Bad Honnef gerecht werden können oder nicht. Schließlich schützt sie das vor möglichen wirtschaftlichen Misserfolgen. – So viel Mumm sollte die Politik schon haben.
Ansonsten gilt wohl die Mayerische Erkenntnis: „Niemand hat einen stärkeren Einfluss auf die Innenstädte als jeder Einzelne von uns. Wir haben es in der Hand, wie sich die Stadt entwickelt”.
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