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Der Herbst klopft an die Tür

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Bad Honnef Am heutigen Donnerstag sorgten Hoch STEFAN und Tief QUEENIE dafür, dass eine Luftmassengrenze über der südlichen Mitte Deutschlands mit schauerartigem Regen als Kaltfront allmählich südwärts vorankommt und in der Nacht zum Freitag dann die Alpen überquert. Bereits am gestrigen Mittwoch brachte die Luftmassengrenze in der Mitte verbreitet Regen. Südlich davon haben sich in der sehr feuchten und warmen Luft teils unwetterartige Gewitter gebildet.

Zwischen dem Hoch STEFAN bei Island und dem Tief QUEENIE bei Stockholm wird nun in den nächsten Tagen staffelweise mit einer nördlichen Strömung kühle Meeresluft polaren Ursprungs nach Deutschland herangeführt. Am gestrigen Mittwoch wurden im Süden noch mal sommerliche Temperaturen von 25 Grad und mehr (Piding 28,1 Grad) erreicht. Diese dürfte in diesem Jahr endgültig vorbei sein. Stattdessen klopft voll der Herbst an die Tür.

Heute lagen die Höchstwerte noch zwischen 17 und 20, im Süden zwischen 20 und 23 Grad. Für die nächsten vier bis fünf Tage bleibt die Temperatur dann verbreitet unter der 20-Grad-Marke. Am Alpenrand werden sogar am Wochenende kaum 10 Grad erreicht.

Am Freitag und über das gesamte Wochenende stellt sich zudem teils windiges Schauerwetter ein. Vereinzelt sind auch kurze Gewitter möglich und an den Alpen gibt es oberhalb von 1500 bis 2000 m den ersten nennenswerten Schnee von einigen Zentimetern.

Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst

Ist denn schon Herbst?

Bad Honnef – Ist denn schon Herbst? Die Tiefs DIRK, ELIOR und nun FERDINAND lassen dem sonnigen Hochsommer kaum Chancen.

Wo ist das Sommerhoch? Der diesjährige Hochsommer scheint eher durchwachsen zu werden. Immer wieder sorgen Tiefs für neue Regenfälle samt Gewitter und prägen somit den typische mitteleuropäischen Sommer 2021. Nur regional kann sich das Wetter auch mal länger beruhigen.

Der bisherige Sommer in Deutschland war mehr von Schauern und Gewittern bis hin zu länger andauernden kräftigen Regenfällen geprägt, als durch Sonne und heiße Temperaturen. Für viele ist der Sommer 2021 kein richtiger Sommer. Doch gerade der Sommer 2021 mit seiner unbeständigen und mäßig warmen bis warmen Witterung ist eigentlich ein typischer mitteleuropäischer Sommer, wie es ihn im letzten Jahrhundert häufig gab. Die letzten Jahre bzw. letzten beiden Jahrzehnte mit zahlreichen heißen, sonnigen und trockenen Sommern haben die Wahrnehmung diesbezüglich etwas getrübt. Wer nun auf einen tollen Hochsommer hofft, wird wohl zumindest mittelfristig weiter enttäuscht.

Die derzeitige und noch bevorstehende Witterungsperiode steht voll und ganz im Zeichen der zahlreichen Tiefs über Nordwest- und Nordeuropa. Am heutigen Donnerstag tummeln sich z.B. Tief DIRK über Finnland und Tief ELIOR über der Südwestküste Norwegens und spannen eine großräumige Tiefdruckzone auf, die das Wetter in Nordwest-, Nord- und Teilen Mitteleuropas bestimmt. Damit die Tiefdruckzone nicht an Kraft einbüßt, gesellt sich nun noch Tief FERDINAND hinzu, der schon südwestlich von Irland liegt und nun Richtung Nordsee weiterzieht. Daraus resultierend wird neben Tief FERDINAND auch dessen Ausläufer das Wetter in Deutschland beeinflussen.

Schon am morgigen Freitag kann Tief FERDINAND von Westen zunehmend das Wetterzepter bei uns übernehmen. Auf der Vorderseite schiebt dieser nochmals einen Schwung sehr warmer, teils heißer (26 bis 31 Grad) und leider auch feuchter Luft in den Süden und Teilen des Ostens. Einhergehend nimmt vom südlichen Oberrhein bis nach Niederbayern das Schauer- und Gewitterrisiko wieder zu. Im Norden und Nordwesten macht sich Tief FERDINAND ebenfalls bemerkbar, indem dichte Wolkenfelder aufziehen und die aufkommenden schauerartigen, teils gewittrigen Niederschläge den unbeständigen „Status Quo“ erhalten lassen. Länger sonnige Abschnitte gibt es dabei vor allem noch von Nord- und Ostbayern bis nach Brandenburg.

Auch im weiteren Vorhersageverlauf dominiert die Tiefdruckzone über Nordeuropa das Wetter in Mitteleuropa. Zeitweise kann sich durch Tiefentwicklungen südöstlich der Alpen sogar eine Tiefdruckrinne bis in den Mittelmeerraum ausbilden. Zudem wird die Tiefdruckzone immer wieder durch mehr oder weniger starke Tiefdruckgebiete regeneriert, die vom Nordatlantik über die Britischen Inseln hinweg gen Nordsee ziehen.

Bis einschließlich Sonntag kann Deutschland grob in drei verschiedene Wetterregionen eingeteilt werden. Über der Mitte, etwa von Hessen bis nach Brandenburg scheint kompensierendes Absinken, also eine Art schwacher Zwischenhocheinfluss die Niederschlagsneigung zu dämpfen, sodass es dort abgesehen von schwachen Regenschauern mit Durchzug von Tiefausläufern vielfach trocken bleibt. Anders im Norden und Nordwesten, wo mit der Nähe zu den Tiefs über der Nordsee bzw. Nordeuropa weitere Schauer und einzelne Gewitter auf dem Programm stehen. Im Süden kommt es noch dicker, dort beginnt die Kaltfront von Tief FERDINAND zu „schleifen“. Da sich zudem über dem südöstlichen Mitteleuropa wie oben schon erwähnt ein weiteres Tief bildet, kann der Tiefausläufer nicht weiterziehen, sondern beginnt zu wellen und wird teilweise sogar noch intensiviert. Die Folge sind zunächst in der feuchtwarmen bis heißen Luft aufkommende Schauer und Gewitter, die im Verlauf in schauerartig verstärkte und teils länger anhaltende Niederschläge übergehen. Dabei sind regional hohe Regensummen möglich.

Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass vor allem die Urlauber im Umfeld von Nord- und Ostsee sowie im Alpenraum bzw. dessen Vorland stark sein und den Regenschutz griffbereit halten müssen. An der See sollte wegen des Windes der Regenmantel im Vergleich zum Regenschirm die bessere Wahl sein. Zudem transportiert Tief FERDINAND auf der Rückseite kühle Atlantikluft ins Land, sodass die Temperaturen am Wochenende eher wenig sommertauglich sind und nur auf mäßig warmem bis warmem Niveau liegen. Im Dauerregen im Süden oder bei auflandigem Wind an der Küste ist sogar die 20-Grad-Marke nicht in Reichweite, sodass für dortige Urlauber auch der eine oder andere Pulli im Urlaubsgepäck nicht fehlen sollte.

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst

Der beständig unbeständige Sommer 2021 bleibt Deutschland erhalten

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Bad Honnef – Dem einen Freud ist des anderen Leid. Die Gefühlslage bei den derzeitigen Wetterbedingungen im Sommer 2021 könnte kaum unterschiedlicher sein.

Einige erfreuen sich über die angenehmen Temperaturen und zeitweiligen Regenfälle, da dadurch die Natur auch mal im Sommer herrlich grün daherkommt. Gerade die Pflanzenwelt geriet vielerorts noch nicht unter Trockenstress und auch die Flüsse sind im Vergleich zu einigen Jahren in der Vergangenheit meist noch ordentlich gefüllt. Doch andere wünschen sich ein Sommerhoch mit viel Sonne und Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. Insgesamt sollten wir doch das Wetter so nehmen, wie es kommt und zufrieden sein, denn gerade in den letzten Wochen kam es doch hierzulande und auch weltweit zu zahlreichen Extremereignissen, die niemand haben möchte, egal ob „Hitzedom“ (vgl. TdT vom 04.07.2021) oder extrem heftiger Starkregen mit Überflutungen.

Um den Sonnen- und Hitzeliebhabern gleich mal etwas Wind aus den Segeln zu nehmen, ein stabiles Sommerhoch zeichnet sich bis kommende Woche nicht ab. Der sich zeitweise vom Azorenhoch ostwärts ausdehnende hohe Luftdruck ist meist zu schwach, um sich länger zu halten. Gerade aus höhen Luftschichten kommt nahezu keine Unterstützung für hohen Luftdruck am Boden. Stattdessen wird die Troposphäre immer wieder in Bewegung gebracht, sodass die vertikalen Umlagerungen zu Schauern und Gewittern führen.

Am heutigen Dienstag ist es Tief ZYPRIAN das über den Britischen Inseln und der westlichen Nordsee wirbelt und dessen Ausläufer auch das Wetter in Deutschland nachhaltig beeinflussen. Im Umfeld des Tiefausläufers, der von West nach Ost langsam über das Land hinwegzieht, sollen demnach teils länger anhaltende, schauerartig verstärkte und gebietsweise gewittrige Niederschläge auftreten und regional auch das Potential für Überflutungen durch Starkregen mitbringen. Auch in der warmen bis heißen Luft vor dem Ausläufer, die aus subtropischen Gebieten mit einer südwestlichen Strömung bis zu uns gelangt, sind einzelne kräftige Gewitter bis in den Unwetterbereich nicht ausgeschlossen.

Die Ruhephase nach Abzug des Tiefausläufers gen Osten ist dann nur kurz, auch wenn die prognostizierte Bodenwetterkarte am Donnerstag mit schwachem Hochdruckeinfluss über Deutschland mehr verspricht (vgl. Graphik). Denn in der Höhe wirbelt ein sogenanntes Höhentief, sodass schon in der Nacht zum Donnerstag von Südwesten und Westen neues Ungemach in Form von teils kräftigen Schauern und Gewittern mit Unwetterpotential aufzieht. Da die Schauer und Gewitter nur langsam ziehen, kann es auch mehrstündigen Starkregen geben. Da es sich bei den Gewittern um inhomogen verteilte lokal Phänomene handelt, trifft es aber nicht jeden.

Am Freitag setzt im Westen vorübergehende Wetterberuhigung ein, die schließlich am Samstag auch das restliche Bundesgebiet einnimmt. Dann kann es auch mal länger sonnig werden. Doch ganz ohne Regenschauer geht es aber wohl auch nicht. Vor allem im Westen scheinen schon am Samstag neue kräftige Schauer und Gewitter aufzuziehen.

Zusammenfassend kann demnach festgehalten werden, dass uns bis auf wenige Ausnahmen Schauer und Gewitter lokal mit Unwetterpotential durch heftigen Starkregen weiter begleiten. Die Temperaturen liegen dabei mit Werten von 20 bis 28 Grad überwiegend im mäßig warmen bis warmen Bereich. Ein stabiles Sommerhoch mit heißen Werten über 30 Grad und viel Sonnenschein ist zurzeit nicht in Sicht.

 

Ski und Rodel (zeitweise) möglich

Bad Honnef | Der Winter machte ernst. Auf das gesamte Bad Honnefer Stadtgebiet hatte sich heute eine dichte Schneedecke gelegt. Am späteren Nachmittag war die weiße Pracht im Tal teilweise schon wieder verschwunden. Immerhin hieß es für einige Stunden Ski und Rodel möglich.

Erfreulich: Schwere Unfälle blieben aus. Bis zum Abend verzeichnete nach Informationen der Pressestelle die Bad Honnefer Feuerwehr keinen einzigen Einsatz.

Für die nächste Zeit hat es sich wohl erst einmal ausgeschneit. Die nächsten Tage sollen eher Regen bringen.