Bonn – Unglaublich! Telefonbetrüger zockten eine 58-jährigen Bonnerin um mehrere 10.000 EUR ab. Sie meldeten sich bei der Frau Freitagnachmittag mit einem Schockanruf.
Eine weibliche Anruferin weinte und gab sich als nahe Angehörige aus. Sie habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Person ums Leben gekommen sei. Dann übernahm ein „Staatsanwalt“ das Telefonat und erklärte der Frau, dass ihre Angehörige aufgrund der Unfallverursachung einem Haftrichter vorgeführt werden soll. Um ihr die Haft zu ersparen, müsse eine Kaution in Höhe von mehreren 10.000 Euro hinterlegt werden.
Die schockierte Angerufene begab sich daraufhin zu ihrer Bank und besorgte das geforderte Bargeld. Nach weiteren Telefonaten ging sie schließlich gegen 15:30 Uhr zu einem vereinbarten Treffpunkt auf der Bornheimer Straße. Im Bereich der „Automeile“ übergab sie einem Unbekannten, der sich als Mitarbeiter der Gerichtskasse ausgab, verabredungsgemäß das Bargeld. Dieser entfernte sich dann auf der Bornheimer Straße zu Fuß in Richtung eines Baumarktes.
Die Geschädigte wurde anschließend von den Betrügern „zur Übergabe einer entsprechenden Quittung“ noch in eine Nebenstraße geleitet – die Telefonbetrüger meldeten sich jedoch nicht mehr.
Zu dem angeblichen „Mitarbeiter der Gerichtskasse“ liegen derzeit folgende Beschreibungsmerkmale vor:
- ca. 30-35 Jahre alt
- schwarze, kurze Haare
- ca. 155 – 160 cm groß
- füllige Statur
- schwarze Jogginghose weißes T-Shirt schwarze Bomberjacke mit roten Applikationen, schwarze Kappe mit roten Applikationen
Zeugen, die Beobachtungen mit einem möglichen Zusammenhang zu dem geschilderten Treffen im Bereich der Bornheimer Straße gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0228-150 mit der Kriminalwache in Verbindung zu setzen.
Nach wie vor ist es erschütternd, mit welcher Dreistigkeit solche Betrüger vorgehen. Unverständlich ist allerdings auch, dass sie mit ihrer Masche immer wieder erfolgreich sind.