Bad Honnef – Als einen ungeheuerlichen Vorgang bezeichnen die Bad Honnefer Liberalen die Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten in Thüringen. Bereits die Aufstellung als Mitglied einer Partei mit den wenigsten Sitzen im Parlament „hat mit unserem Demokratieverständnis wenig zu tun. Sich dann auch noch mit Hilfe der Stimmen der AfD wählen zu lassen, ist völlig unakzeptabel“. Das teilte FDP-Stadtverbandsvorsitzender Carl Sonnenschein am Nachmittag mit. Auf Facebook kündigte ein FDP-Mitglied seinen Austritt aus der Partei an.
Rechtsextreme Ansichten, wie sie die AfD besonders in Thüringen vertrete, dürften weder Nährboden noch Einfluss auf die Politik haben. Das widerspreche allen Grundsätzen der FDP und sei nicht die Partei, „in die wir eingetreten sind und die wir hier in Bad Honnef leidenschaftlich vertreten“, erklärt Sonnenschein.
Kemmerich habe der FDP nicht nur bundesweit, sondern auch „dem Bad Honnfer Ortsverband, der jahrzehntelang gute Basisarbeit im Sinne der klassische liberalen Werte geleistet hat, schweren, wenn nicht sogar irreparablen Schaden zugefügt“, so Sonnenschein weiter.
In der Zwischenzeit kündigte Kemmerich an, sein Amt als Ministerpräsident zurückgeben zu wollen. Sonnenschein: „Wir nehmen erleichtert zur Kenntnis, dass Thomas Kemmerich auch unserer Forderung nachkommt und von seinem Amt als Ministerpräsident zurückzutritt und den Weg für Neuwahlen frei macht.“
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