Bad Honnef – Ein großer Teil der Honnefer Jugendlichen ist unzufrieden mit der Kommunalpolitik. Dies geht aus einer Umfrage des Stadtjugendrings hervor, die Teil einer Informationskampagne für Erstwähler zur Kommunalwahl ist. Zudem lädt der Stadtjugendring am 3. September zur Podiumsdiskussion ein.
Mehr als 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Bad Honnef sind der Meinung, dass die Kommunalpolitik sich zu wenig nach den Bedürfnissen der jungen Bevölkerung Honnefs richtet. Dieses Meinungsbild entstand im Rahmen einer Umfrage des Stadtjugendrings. Zu den unterschiedlichsten Themen wie Umwelt, Bildung oder Freizeit nahmen die 200 jugendlichen Umfrageteilnehmer detailliert Stellung. Marcelo Peerenboom vom Stadtjugendring ist beeindruckt: „Bei den Antworten zeigt sich, wie differenziert viele Jugendliche bestimmte Fragestellungen betrachten“.
Aus der Umfrage ist erkennbar, dass sich eine Mehrheit für die Sanierung und Modernisierung des SIBIs anstatt eines Neubaus ausspricht. Dies wurde zwischen den Parteien im Stadtrat in den letzten Monaten stark diskutiert, letztlich entschied man sich für eine Sanierung. Die ehemalige, leerstehende Konrad-Adenauer-Hauptschule solle als Jugendzentrum genutzt werden, finden 55 Prozent der Umfrageteilnehmer. Nichtsdestotrotz kritisieren viele Jugendliche zum Beispiel die mangelhafte technische Ausstattung und fehlende Digitalisierung an den Honnefer Schulen.
Diese Umfrage ist Teil einer umfangreichen Kampagne, mit der der Stadtjugendring auf die Fragen der jugendlichen Erstwähler antworten will. Dazu wurde die kostenlose Informationsbroschüre „Jugendwahl-Info“ veröffentlicht, welche nun im Rathaus sowie im Haus der Jugend und im Jugendtreff Aegidienberg ausliegt. Verwenden will sie auch das Siebengebirgsgymnasium, um die Schüler auf die Kommunalwahl vorzubereiten. Ausführlich aufbereitet befinden sich alle Informationen für Jung- und Erstwähler auch auf der Seite des Stadtjugendrings.
Kernstück der Kampagne ist die Podiumsdiskussion im Kursaal am 3. September um 16:00 Uhr. Befragt werden die Bürgermeisterkandidaten Klaus Munk, Otto Neuhoff und Gabriele Clooth-Hoffmeister, moderiert wird die Veranstaltung von Marcelo Peerenboom. Die Podiumsdiskussion wird erstmalig als Livestream auf www.sjr-honnef.de übertragen. Denn wegen der Corona-Pandemie dürfen im Kursaal maximal 25 Jugendliche im Publikum sitzen. Anmelden können sich Interessierte auf der Webseite des Stadtjugendrings.
Ein weiteres Angebot der Kampagne ist der Honnef-O-Mat, der dem Wahl-O-Mat der Bundestagswahl nachempfunden ist. Der Honnef-O-Mat vergleicht die Meinung des Teilnehmers mit der Haltung der Honnefer Parteien und dient zur Auseinandersetzung mit den Aussagen der Parteien. Themen sind u.a. ein potenzielles Hallenbad im Honnefer Talbereich oder Elektrobusse im ÖPNV.
Laurin von Speicher