Bad Honnef | Waldspaziergänger müssen in diesen Tagen höllisch aufpassen, um keinen Waldbrand zu riskieren. „Das hochsommerliche Wetter führt aktuell zu einer deutlich erhöhten Waldbrandgefahr“, teilt heute Stephan Schütte, Fachgebietsleiter Staatswald, mit. Der Waldbrandindex steigt Samstag bis auf 4 an, die zweithächste Stufe.
Waldbesucher sollten sich unbedingt an folgende Regeln halten:
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Im Wald nicht rauchen. (Ist zwischen 1.3. bis 31.10. gesetzlich verboten.)
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Kein offenes Feuer und auch nicht den Grill anschmeißen.
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Die Waldzufahrten unbedingt für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge freihalten.
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PKW nicht im hohen Gras abstellen, da die Abwärme des Fahrzeugs zu einem Brand führen könnte.
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Keine Zigaretten aus dem Fahrzeug werfen.
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Kleine Entstehungsbrände sofort löschen.
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Brandherde der Feuerwehr melden (112) und den Wald verlassen.
Vor Ort könne die tatsächliche Waldbrandgefahr stark schwanken, so Schütte. Laubwälder seien meist nicht so feuergefährdet wie Nadelwälder, da sie meist ein dichteres Blätterdach hätten wodurch weniger Sonne an den Boden käme und ein hoher Wasseranteil in den Blättern gebunden werde. Andererseits seien einige Nadelbäume wie die Kiefer wegen ihrer leicht brennbaren ätherischen Öle gefährlich. Schütte: „Die Brandanfälligkeit von Wäldern hängt zudem stark davon ab, was sich unter den Bäumen befindet. Hohes Gras wächst da wo Licht an den Waldboden kommt. Das ist vor allem der Fall, wenn z.B. ein Sturm wie im Frühjahr der Sturm Niklas viele Bäume umgeworfen hat oder auf freien Flächen, wo viele neue Bäume gepflanzt wurden.“
Meist entstünden Waldbrände als sogenannte Bodenfeuer. In ungepflegten Wäldern mit hohem Reisiganteil auf dem Waldboden fände das Bodenfeuer dann so viel Nahrung, dass hohe Flammen entstehen und die Baumkronen in Brand setzen würden. Es käme zu Vollfeuer, wie man es aus der Fernsehberichterstattung über Waldbrände am Mittelmeer oder in Californien kennen würde, so Schütte.
Ein Vorteil sei die dichte Besiedlung in NRW. Durch die vielen Waldbesucherinnen und Waldbesucher würden die meisten Brände schnell entdeckt „und da heute fast jeder mit einem Handy unterwegs ist, wird die Feuerwehr zeitnah informiert“.
Weitere Infos: www.dwd.de/waldbrand