Bad Honnef | In einer gemeinsamen Aktion von Strassen NRW, dem Regionalforstamt Rhein-SiegErft, dem VVS und der Stadtförsterei Bad Honnef werden am 1. und 2. Adventwochenende Baumfällarbeiten entlang der Schmelztalstraße durchgeführt. Die Maßnahme sei dringend erforderlich, um die Sicherheit der Straße vor herabstürzenden Ästen oder umstürzenden Bäume zu gewährleisten, so Stephan Schütte, Fachgebietsleiter Landeseigener Forstbetrieb, gestern bei einem Pressetermin vor Ort.
Zur Durchführung der Baumfällarbeiten wird der Straßenverkehr zwischen Ortsausgang Bad Honnef und dem Parkplatz Servatiushof am 1. und 2. Adventwochenende (28. – 29.11. und 05. – 06.12.) voll gesperrt. Die Sperrung beginnt jeweils am Samstag um 8 Uhr und endet am Sonntag um 18 Uhr.
Der Verkehr wird über die Strecke Ittenbach, Margaretenhöhe, Königswinter umgeleitet. Eine ausgeschilderte Umleitungsstrecke ist eingerichtet.
Straßen NRW und die Waldbesitzer kämen mit den Baumfällungen ihrer sogenannten Verkehrssicherungspflicht nach, so Schütte. Gemäß geltender Rechtslage müssten Straßenbaulastträger und Waldbesitzer durch geeignete Maßnahmen sicherstellen, dass von Baumbeständen entlang von öffentlichen Straßen keine Gefahr für die Benutzer der Straße ausgeht.
Nach entsprechenden Kontrollen im Spätsommer sei festgestellt worden, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. Zum einen neigten sich an vielen Stellen junge und mittelalte Bäume stark in Richtung Strasse. Nach starken Regenfällen und dadurch aufgeweichtem Erdboden oder im Winter bei Nassschneefall drohe deshalb die Gefahr, dass diese Bäume ausgehebelt würden und auf die Straße stürzen. Zum anderen habe man viele Faulstellen an den Stämmen und Ästen entdeckt, so dass eine Baumumsturz- und Astabbruchgefahr bestehe. Außerdem würden an vielen Stellen die unmittelbar an der Straße stehenden Bäume in die Schutzplanken hineinwachsen, die dann bei Unfällen nicht mehr als „weiche Schutzeinrichtung“ nachgeben könnten, so Schütte.
Wie hoch das Risiko von Bäumen entlang von öffentlichen Straßen ist, zeige der tragische Verkehrsunfall im Nachbarforstamt Altenkirchen, bei dem am 21.08.2012 ein Ehepaar in der Nähe von Altenkirchen in ihrem Auto von einem herabstürzenden Buchenast erschlagen wurde.
Gefällt werden vor allem stark in Richtung Straße geneigte sowie kranke und faule Bäume. Schütte: „Insbesondere die Eschen weisen in ihren Kronen massive Schäden auf, die seit der starken Verbreitung des sogenannten Eschentriebsterbens in den letzten beiden Jahren entstanden sind. Diese durch einen aus Asien eingeschleppten Pilz verursachte Baumkrankheit führt zu Absterbeerscheinungen in den Baumkronen der Eschen. In die absterbenden Kronenteile dringen dann in Folge zusätzlich Fäulnispilze ein, die zu einer Zerstörung des Holzes und damit zu massiven Astabbrüchen führen.“
Um die Verkehrsbehinderungen möglichst gering zu halten, wird die Maßnahme außerhalb des Berufs- und Schulbusverkehrs am Wochenende durchgeführt.
Neben dem primären Ziel der Herstellung der Verkehrssicherheit soll mit der Maßnahme auch die Entwicklung zu einem stufigen Waldinnenrand entlang der Straße gefördert werden, erklärt Stephan Schütte. Auch wenn mit dem erfolgten Eingriff erstmal größere Auflichtungen entlang der Straße einhergehen, so können jedoch in den kommenden Jahren die bereits vorhandenen kleinen Buchen, Eichen und andere Laubbäume eine neue Waldgeneration bilden. Diese nächste Baumgeneration steht schon in den Startlöchern und wartet nur auf eine Erhöhung des Lichtangebots. Bereits vorhandene Sträucher werden geschont. Es entsteht von Natur aus ein neues Dickicht, dass den dahinter liegenden Wald und die dort lebenden Tiere vor den Wirkungen der Straße (Lärm, Lichteinfall der Scheinwerfer) schützt.