Bad Honnef | Zum ersten Mal keimt Hoffnung bei den Winzern auf – nachdem Bad Honnefs Wally Feiden die Zügel in die Hand nahm. Sie lud wichtige Beteiligte an einen Tisch und drängte auf Lösungen.
Es wird knapp – darüber waren sich alle Gesprächsteilnehmer, die der Einladung von Bürgermeisterin Wally Feiden ins Bad Honnefer Rathaus gefolgt waren einig. Einigkeit wurde auch erzielt, dass die Weinlese 2013 noch gerettet werden kann, wenn alle Beteiligten die notwendigen Schritte einleiten beziehungsweise positiv begleiten. Die Kreisverwaltung mit Landrat Frithjof Kühn an der Spitze, der VVS-Vorsitzende Hans-Peter Lindlar, Bürgermeister Peter Wirtz aus Königswinter und die Winzer mit ihren Anwälten sowie Vertreter der Honnefer Stadtverwaltung mit der Bürgermeisterin verständigten sich deshalb auf ein konkretes Vorgehen, damit bis Mitte Oktober der Schutzzaun steht, die Bezirksregierung das Betretungsverbot für die abhängig Beschäftigten aufheben und die Stadt die Weinbergswege wieder öffnen kann.
Die Winzer sagten zu, durch Fachbüros die notwendigen Unterlagen für den Bauantrag gemäß den Bedingungen der Bezirksregierung erstellen zu lassen und gleich Anfang kommender Woche zur Genehmigung vorzulegen. Auf dieser Basis wird sodann vom jeweiligen Eigentümer nach Abschnitten der Bauantrag gestellt, der nun nicht nur als temporäre sondern als dauerhafte Lösung ausgelegt sein soll. Die im Genehmigungsverfahren zu beteiligenden Behörden werden im Sinne der Gefahrenabwehr und in großer Eile die Anträge prüfen, damit der Bauauftrag für die notwendigen Schutzmaßnahmen an geeignete Firmen erteilt werden kann, die laut Aussage der Winzer ebenfalls Gewehr bei Fuß stehen. Da die Behördenverantwortlichen eine Bearbeitungsdauer von zwei Wochen für realistisch ansahen, schöpften die Winzer Hoffnung, etwa Mitte Oktober mit der Weinlese beginnen zu können.
„Das ist fraglos ein sehr ehrgeiziges Ziel, aber Einigkeit macht bekanntlich stark. Ich gehe davon aus, dass in dieser Notsituation die Behörden zügig und entgegenkommend entscheiden. Die verbleibende Zeit muss genutzt werden, um die Frage der Finanzierung mit dem Land endgültig zu klären. Das erscheint mir machbar, da ja genügend Vorgespräche geführt wurden und alle Zuständigen sensibilisiert sind. Die Erhaltung der Kulturlandschaft am Drachfelshang ist schließlich auch im Landesinteresse“, bemerkte Wally Feiden, die von den Anwesenden gebeten wurde, die Öffentlichkeit zu informieren.