Bonn – Anlässlich des Welttages zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre am Montag, 17. Juni 2021, startet eine neue virtuelle Ausstellung zum Thema „Boden gutmachen“. Hier werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, Böden zu erhalten, aber auch, geschädigte Böden wiederherzustellen. Auch in der Veranstaltungsreihe der Stadt anlässlich 25 Jahre UNO-Stadt Bonn wird das global wie lokal bewegende Thema aufgegriffen.
Zum Tag der Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre am 17. Juni geht das neue Online-Angebot unter www.grund-zum-leben.de/bodengutmachen an den Start. Es entstand in Kooperation des in Bonn ansässigen Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre (UNCCD) und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. In einem ebenso informativen wie unterhaltenden Online-Ausstellungsformat bietet die Website Einblicke in viele Bereiche, die „Boden gutmachen“.
In einem kurzen Video lädt Oberbürgermeisterin Katja Dörner dazu ein, die Angebote der Webseite zu nutzen. Zu sehen sind hier auch Beispiele aus Bonn. Das Haus der Natur auf der Waldau steuerte beispielsweise ein Video zu Bodenbewohnern zur Rubrik „Aktiv vor Ort“ bei. Es finden sich außerdem Informationen zu Bonns Aktivitäten als „Biocity“ mit dem Ziel der Förderung des organischen Landbaus.
OB Dörner wird anlässlich des Weltwüstentages per Videobotschaft (https://youtu.be/-WSCoNUyTC8) das Wort an die Teilnehmenden der zentralen Feierlichkeiten in Costa Rica, aber auch an die Bonner*innen richten, die sie auffordert „für unsere Lebensgrundlage Boden aktiv zu werden – egal ob mit dem Einkaufskorb oder bei der Anlage eines Naturgärtchens statt versiegelter Fläche.“
Bonn ist Nahtstelle des Einsatzes für Klima, Land und Boden.
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gab kürzlich das Startzeichen für die „Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen“. Intakte Ökosysteme sind unverzichtbar für das Überleben von Mensch und Tier. In Bonn als Nahtstelle des Einsatzes für Klima, Land und Boden werden viele Weichen für diese wichtige Aktionsdekade gestellt. Zu den in Bonn arbeitenden Büros der Vereinten Nationen, die zu den Schwerpunkten der Dekade arbeiten, gehören neben dem Wüstensekretariat unter anderem der Weltbiodiversitätsrat IPBES.
Oberbürgermeisterin Katja Dörner: „Die nächste Dekade soll entscheidende Schritte für die Wiederherstellung von Ökosystemen bewirken. Das geht nur in einer Gemeinschaftsanstrengung aller. In Bonn laufen viele Fäden für Bodenschutz, aber auch für Klima und Natur, zusammen. Hier arbeiten die Vereinten Nationen, die Bundesregierung und viele Partner zusammen gegen Wüstenbildung und Dürre, für Klimaschutz und gesunde, biodiverse Ökosysteme.“
„Die UNCCD bemüht sich täglich darum, Maßnahmen zur Umkehrung der Landdegradation sicherzustellen“, betont ihr Exekutivsekretär Ibrahim Thiaw. „Die Pandemie hat gezeigt, dass wir – ob Gemeinschaften oder Einzelpersonen – etwas verändern können, wenn politischer Wille, gemeinsames Handeln und nachhaltige Investitionen zusammenkommen.“
Digitale Veranstaltung mit internationalen NGOs
Um Bodenschutz und Ökosysteme geht es auch in der zweiten Veranstaltung der Bonner Online-Eventreihe zum 25. Geburtstag der Vereinten Nationen in Bonn am Mittwoch, 23. Juni, um 17.30 Uhr. Unter dem Titel „Local Action – Global Interaction“ informieren in Bonn ansässige internationale Nichtregierungsorganisationen über ihre Beiträge, die sie gemeinsam mit UN Bonn für gesunde Ökosysteme leisten.
Eine Einführung zur Bedrohung von Ökosystemen durch Landdegradierung und mögliche Lösungen gibt die stellvertretende UNCCD-Exekutivsekretärin Tina Birmpili. Die Frage „Was ist Landschaft und was braucht sie?“ wirft etwa John Colmey vom Global Landscapes Forum auf, eine Plattform, in der interdisziplinärer Austausch dazu stattfindet und die sich besonders an die junge Generation richtet.
Thomas Cierpka von IFOAM, den Dachverband der organischen Landwirtschaft, nimmt zu der Frage Stellung, welche Beiträge die organische Landwirtschaft zu gesunden Ökosystemen leistet. Wichtig ist auch ein Blick auf die Verbraucher*innen. Mit Nachhaltigkeitslabeln ausgezeichnete Produkte wirken gleich mehrfach – gegen die Zerstörung von Ökosystemen, aber auch in sozialer Hinsicht. Melissa Duncan, Exekutivdirektorin von Fairtrade international, wird aufzeigen, wie fairer Handel und faire Produktion gleichzeitig gesunde Ökosysteme unterstützt. Weitere Informationen zu der Veranstaltung sind auf den Jubiläumsseiten der Stadt zu finden. Interessierte können sich unter https://eveeno.com/244587348 anmelden.
Hintergrund 25 Jahre UNO-Stadt Bonn
Der Grundstein für die Entwicklung Bonns zur deutschen Stadt der Vereinten Nationen wurde 1996 mit der Ansiedlung des Freiwilligenprogramms (UNV) gelegt; wenig später folgte das Klimasekretariat (UNFCCC). 25 Jahre später ist die UNO in Bonn mit mehr als 20 Einrichtungen und rund 1000 Mitarbeitenden vertreten und zum Zentrum für Nachhaltigkeit innerhalb der Vereinten Nationen geworden, umgeben von einem wachsenden Netzwerk staatlicher, wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure. Im Jubiläumsjahr ist ein vielfältiges Programm geplant, sobald die Pandemielage dies zulässt. www.bonn.de/uno-bonn25.