Bad Honnef. Die WDR-Lokalzeit ist die liebste Fernsehsendung der Bevölkerung im Siebengebirge – vermutlich. Um 19.30 Uhr auf den Fernbedienungsknopf mit der „Drei“ zu drücken, dürfte oder sollte hinter den eigenen vier Wänden in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis Pflicht sein. Schade nur, dass die Wetterkarte dem Siebengebirge keine Stadt zuordnet.
Stattdessen klafft auf der Grafik an dieser Stelle ein großes hellblaues Loch, das den Eindruck erweckt, in diesem Landstrich der Region ist „tote Hose“.
Dabei dürfte das Mittelgebirge mit seinen über 50 Bergen und Anhöhen für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis nicht nur touristisch, sondern auch wetter- und klimamäßig keine unbedeutende Rolle spielen. Zum Beispiel sorgt es unter anderem dafür, dass es in seiner Umgebung weniger heiß ist, als an berg- und waldlosen Orten. In Zeiten des Klimawandels kein unbedeutender Fakt.
Auf Anfrage antwortete Studioleiter Tilman Rauh prompt: Zu viele Zahlen würden die Wettergrafik überfrachten. Die Redaktion hätte sich deshalb auf die Kreisstädte Bonn, Euskirchen und Siegburg beschränkt und lediglich Windeck dazu genommen, weil im äußersten Osten des Sendegebiets in der Regel deutlich niedrigere Temperaturen herrschten. Königswinter und Bad Honnef lägen außerdem zu nahe an Bonn, um eine zusätzliche Grafik zu rechtfertigen.
Na, ja. Die damalige Bundeshauptstadt Bonn musste auch jahrelang warten, bis sie dann doch Platz auf der Tagesschau-Wetterkarte fand.