Bad Honnef | Mit einem Dringlichkeitsappell wendet sich die Stadt Bad Honnef an alle Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen und bittet dabei mitzuhelfen, Wohnraum, Kleidung und Möbel für Flüchtlinge und Asylsuchende zur Verfügung zu stellen.
Im Hinblick auf die in vielen Ländern herrschenden humanitären Missstände sei es eine moralische und menschliche Verpflichtung, Menschen, die ohne ihr Verschulden gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, eine vorläufige menschenwürdige Unterkunft zu bieten, steht in dem Aufruf.
Gesucht werden insbesondere kleinere und größere Immobilien – vorzugsweise möbliert und ohne größeren Sanierungsbedarf – zur längerfristigen Anmietung durch die Stadt Bad Honnef, insbesondere Mehrfamilienhäuser, einzelne Wohnungen, Immobilien mit abgegrenzten Schlaf- und Gemeinschaftsräumen, Sanitäranlagen und Kochgelegenheiten. Die Unterkünfte sollten solide gebaut und der Brandschutz gewährleistet sein. Für die Räumlichkeiten werden ortsübliche Mieten gezahlt, kein Vermieter müsse Sorgen haben, finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen.
Durch den stetigen und starken Anstieg der Asylbewerberzahlen in der letzten Zeit wird die Situation der Unterbringung der Familien und Einzelpersonen in Bad Honnef problematisch. „Die Stadt Bad Honnef ist verpflichtet, ihren Beitrag zu leisten und einen Teil der Betroffenen für die Zeit bis zum rechtskräftigen Abschluss des Asylverfahren eine Unterkunft zu verschaffen, allerdings sind die Möglichkeiten der Stadt Bad Honnef begrenzt und in der Zwischenzeit weitgehend erschöpft“, so die Pressestelle.
Dennoch würden der Stadt Bad Honnef wöchentlich neue Flüchtlinge zugewiesen. Die städtischen Sammelunterkünfte sowie der übrige vorhandene städtische Wohnraum seien bis auf wenige Betten belegt. Möglichkeiten der dezentralen Unterbringung seien nicht vorhanden. Als eine letzte Möglichkeit einer weiteren Sammelunterkunft prüfe die Stadt derzeit die Bereitstellung von Wohn-Containern, wobei sich wegen der Haushaltslage die Finanzierung dieses Projektes als schwierig erweise.
Sollte die Stadt mit dem Appell an Privatpersonen nicht weiterkommen, bleiben nur Notlösungen wie zum Beispiel die Unterbringung der Menschen in Turnhallen.
Anfragen und Angebote nimmt der Fachdienst Ordnung und Soziales, Telefon 02224/184-194 oder 02224/184-186, entgegen.
Foto: UNHCR/F.Juez