Bad Honnef | Erst am Morgen habe er in den Nachrichten gehört, dass schon 10000 alte Menschen aus Deutschland in sogenannte Billig-Pflegeländer abgeschoben wurden, sagte heute Mittag der Vorsitzende des DIACOR-Aufsichtsrats, Dr. Ralf Schaaf, unter dem Richtkranz des Wohnprojekts LEAH in Selhof. Das seien eindeutige Anzeichen, dass etwas nicht stimme in unserem Land.
LEAH, Leben im Alter in Bad Honnef, ist die Alternative. Der evangelische Träger entwickelte vor zwei Jahren das Wohnprojekt für ältere Menschen, die mehr in einer sozialen Gemeinschaft und in einer barrierefreien, überschaubaren Wohnung leben möchten. „Viele Wohnungen sind nicht auf die Lebenssituation älterer Menschen ausgerichtet“, sagt Iris Schwarz, die Seniorenbeauftragte der Stadt Bad Honnef. „Wohnen sie im zweiten Stock in einem Haus ohne Aufzug, haben sie schon ein Problem.“
Große Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen
Die Folge ist nicht selten, dass sie gar nicht mehr ihre Wohnung verlassen, soziale Kontakte finden nicht mehr statt. „Sehr groß ist dann die Gefahr zu vereinsamen“, sagt Iris Schwarz. Von daher ist das DIACOR-Projekt für sie ein wichtiger seniorenpolitischer Baustein.
Ebenso wie für Geschäftsführer Markus Jeß. Der Diplomkaufmann hat schon frühzeitig den Bedarf erkannt: „Im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus haben wir für Senioren seit einigen Jahren sehr gute Angebote. Es fragen aber auch viele Menschen nach altersgerechten Wohnungen ohne Finanzierung.“ Diesem Bedarf wird DIACOR mit dem Bau der 18 Wohnungen am Krachsnussbaumweg nun gerecht.
Die Wohnungen bestehen aus zwei bzw. drei Zimmern und haben Größen von 51, 59, 79 und 87 Quadratmetern. Alle sind mit Küche, Wohn, Schlaf- und Abstellraum sowie Diele und Terrasse/Balkon ausgestattet. Über einen Arbeitsraum verfügen zusätzlich die größeren Wohneinheiten. Preislich liegen sie zwischen 490 und 825 EUR. Im Oktober sollen die Immobilien einzugsbereit sein.
Bei Pflegebedürftigkeit kein Umzug nötig
Damit bei eventueller Pflegebedürftigkeit nicht zwangsläufig ein Umzug in eine Heim notwendig wird, ist natürlich auch für ambulante Pflegeangebote gesorgt. Dabei steht es jedem Mieter frei, sich für einen Dienst seiner Wahl zu entscheiden.
Die meisten Wohnungen sind schon alle vergeben. „Bis auf drei“, sagt Markus Jeß. Aber auch für die lägen schon Anfragen vor.
Wer bis Oktober noch einen Mietvertrag unterschreiben möchte, sollte sich also beeilen.
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