Bad Honnef | Gestern begann in Anwesenheit des stv. Bad Honnefer Bürgermeisters, Klaus Munk, das Zeltlager YOUROPE CAMP auf einem Freibadgelände im Schwimmbad, zu dem rund 160 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus insgesamt 16 europäischen Nationen anreisten.
Bis zum 03. Mai diskutieren und arbeiten die jungen Erwachsenen beispielsweise zu Themen wie dem Aufwind der Anti-Europa-Parteien, Sicherheitspolitik, Lobbyismus, TTIP, Flüchtlingspolitik, Datenschutz oder der Eurokrise.
Der Rahmen des internationalen Zeltlagers ist den Strukturen des Europaparlaments nachempfunden: So werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihrer Ankunft zu Members of the European Parliament, indem sie einen freiwilligen „Eid“ auf das Programmheftchen des Camps ablegen. Sie treffen sich zu Committee Meetings, wenn Workshops in Kleingruppen auf dem Programm stehen und bilden die Plenary Session, wenn sich alle 160 Pfadis zu Aktionen wie dem internationalen Abend am Samstag treffen. Ein Pfadfinderlager ganz im Sinne der Hauptthemen Europa und Partizipation – YOUROPE CAMP eben.
Auf der Rheininsel Grafenwerth in Bad Honnef treffen sich junge Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der Schweiz, den Niederlanden, Österreich, Tschechien, Irland, Schweden, Luxemburg, Litauen, Frankreich, Griechenland, Malta, Finnland, Polen, Ungarn, der Türkei undDeutschland. Die offizielle „Zeltlagersprache“ ist während der vier Tage natürlich Englisch.
Erziehung zum Frieden als Aufgabe
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder sieht eine wichtige Aufgabe in seinem Erziehungsauftrag zum Frieden: „Wir glauben, internationaler Frieden funktioniert über Verständigung und Verständnis, darüber, dass Kinder und Jugendliche zusammen Spaß haben und die Lebensweisen der anderen kennen lernen“, so BdP-Bundesvorsitzende Friederike Weißer.
Große Wertschätzung der pfadfinderischen Arbeit
Bundesfinanzminister Schäuble hatte den Europapreis für Politische Kultur 2013 erhalten und entschied sich, das Preisgeld als Spende an den Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder weiterzugeben: „Mein Entschluss, das Preisgeld dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder für ein europäisches Begegnungsprojekt zu spenden, fiel mir leicht. Es sollte etwas sein, was Menschen zusammenführt, womit sie ein gemeinsames Ziel verfolgen, und – woran sie Spaß haben“, so Schäuble. „Gut, wenn das junge Menschen sind. Noch besser, wenn sie aus ganz Europa kommen. Und geradezu wunderbar wäre es, wenn dabei für die Lösung einiger Probleme, die junge Menschen in Europa bewegen, auch gute neue Wege gefunden werden. Ja, und gute Wege finden – wer sollte das besser können als junge Pfadfinder?“
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder wurde 1976 gegründet, ist interkonfessionell und überparteilich und erreicht rund 30.000 Mitglieder. Er gehört zu den großen Pfadfinderverbänden Deutschlands und ist Teil der mit rund 50 Millionen Mitgliedern größten Jugendbewegung der Welt. Ziel der pädagogischen Arbeit des BdP ist es, Kindern und Jugendlichen Gemeinsinn und Verantwortung, Weltoffenheit und Umweltbewusstsein zu vermitteln.