Bad Honnef – Das teure Kiezkaufhaus-Projekt (über 200.000 EUR Steuergelder), über dessen Nutzen kaum jemand außerhalb des Rathauses so richtig Bescheid weiß, soll nun eine Umwidmung erfahren. Jedenfalls nach dem Willen der SPD Bad Honnef.
So können sich die Sozialdemokraten vorstellen, das Projekt mit dem norddeutsch-berlinerischen Namen zu einer Kiez-Serviceeinrichtung weiterzuentwickeln. Im Rahmen der Mobilitätswende solle „in Kooperation mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW ein Konzept zu mobilitätsfördernden Maßnahmen jenseits des ÖPNV“ entworfen werden. Ziel: Die Unterstützung älterer Menschen bei der Erledigung notwendiger Wege.
Bad Honnef wolle mit zahlreichen Maßnahmen eine klimafreundliche Stadt werden, dabei könne es allerdings zu Interessenkollisionen mit älteren Menschen kommen, „die auf ihren vor dem Haus geparkten PKW zur Erledigung notwendiger Wege nicht verzichten wollen bzw. können“, begründen die Sozialdemokraten ihr Anliegen. In der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadt- und Quartiersentwicklung, Planen, Bauen und Digitalisierung am 11.05.2022, 18:00 Uhr, im Kursaal wollen sie darüber abstimmen lassen.
„Damit berechtigte Interessen einem verbesserten Stadtbild und besseren klimatischen Bedingungen nicht unvereinbar gegenüberstehen, werden zum Ausgleich alternative Mobilitätsmaßnahmen benötigt“, die über eine konzeptionelle Fortschreibung des Kiezkaufhauses entwickelt werden könnten, so die SPD weiter in ihrer Begründung.
Bei der Gestaltung öffentlicher Räume und der Verkehrsinfrastruktur müssten die Bedürfnisse älterer Menschen stärker als bisher berücksichtigt werden, Umweltbarrieren und ungünstige Verkehrsverhältnisse dürften ihren Bewegungsradius nicht begrenzen.
Von einer Anpassung beim Parkraumbewirtschaftungskonzept ist in dem Antrag nicht die Rede.