Bad Honnef-Aegidienberg | Dienstag beschloss der Bezirksausschuss in Aegidienberg, dass die laufenden Planungen für die neue Sporthalle auf der „aktuellen Basis“ fortgeführt werden sollen. Die Planungen sehen eine Einfachhalle vor, die nicht erweiterbar ist. Und das, obwohl der Rat den Beschluss gefasst hat, die Halle soll „erweiterbar“ gebaut werden.
Würde man nun die Planungen korrigieren, was laut Karin Torres vom Gebäudemanagement möglich wäre, kämen weitere Kosten auf den Haushalt zu. Warum die Planungen ohne Berücksichtigung einer Erweiterbarkeit begonnen wurden, begründete Karin Torres damit, man habe zum Planungsbeginn nicht die entsprechenden Informationen aus der Politik gehabt. Der Bau steht unter Zeitdruck. Ist er bis Ende 2017 nicht abgeschlossen, geht die Spende von Josef Bellinghausen nicht auf den Berg, sondern zum Turnerbund nach Frankfurt.
Noch während der Sitzung betonte SPD-Frau Gisela Zierau mit Vehemenz, dass die Stadt unbedingt eine wettkampffähige Turnhalle brauche. In einem Brief an den Ausschussvorsitzenden kündigten die Sozis vorab Informationsbedarf an. Sie wollten wissen, was denn nun genau wie viel Mehrkosten ausmachen würde und vor allem, wie teuer den Steuerzahler die Sanierung der alten Halle komme. Denn: „Es soll dort ein Asbestproblem bestehen.“
Hintergrund: Die SPD will klären, ob es nicht vernünftiger ist, die Ausgaben für die alte Halle gleich einzusparen um das Geld lieber in die neue zu investieren?
Gegenüber Honnef heute bestätigte die Stadt am letzten Freitag, dass tatsächlich Anfang der 70er Jahre Asbest verbaut wurde. Seit 1993 ist das Material in Deutschland wegen starker Gesundheitsgefährdung verboten. Am Abend der Ausschussitzung wurde jedoch über Asbest nicht gesprochen.
Hinsichtlich der Sanierung der alten Halle nannte Karin Torres die Summe von schätzungsweise 700.000 EUR. Auf Nachfrage teilte die Stadt heute mit, dass die 700.000 EUR eine Schätzung für die energetische Sanierung sei. Offensichtlich ist darin eine Schadstoffsanierung noch gar nicht nicht enthalten. Weiter vertritt die Stadt die Auffassung, dass eine energetische Sanierung im Zusammenhang mit einer Schadstoffsanierung sinnvoll wäre, da hiervon Dach und Fassaden betroffen sind. Eine Entfernung der asbestverseuchten Elemente müsse fachmännisch erfolgen.
Somit dürfte die Sanierung der Halle deutlich teurer werden als die „geschätzten“ 700.00 EUR. Allerdings: Schon allein für diesen Betrag könnte offensichtlich die neue Halle so konstruiert werden, dass eventuell die alte Halle nicht mehr benötigt würde. Zwar hält die Stadt eine solche Mutmaßung für „hypothetisch“, gibt aber Zu: „Für 700.000 EUR gibt es Möglichkeiten.“
Ob die Sportler überhaupt nach 2017 in Aegidienberg zwei Hallen nutzen können, ist nicht sicher. „Eine Sanierung ist noch nicht projektiert“, so die Pressestelle.