Bad Honnef | Das könnte für die Verwaltung ein (Hockey)-Schlag ins Wasser werden. Sie will das Hockeygelände veräußern und mit dem Geld die Bad Honnefer Sportstätten sanieren. Dagegen hat nicht nur die SPD etwas, auch viele Bürgerinnen und Bürger sind unzufrieden.
Auf einer stark besuchten Bürgerversammlung im Januar 2016 wurden zahlreiche Hinweise gegeben und Bedenken geäußert. Die SPD-Fraktion nimmt den Bürgerwillen ernst und wird in der kommenden Ratssitzung am 17. 03. erneut beantragen, die Planungen für die Bebauung des Hockeyplatzgeländes am Krachsnußbaumweg solange ruhen zu lassen, bis ein integriertes Stadtentwicklungskonzept für die Gesamtstadt vorliegt.
Der Geschäftsführer der SPD Fraktion, Jörg Heinzelmann: „In der von der SPD veranstalteten Bürgerversammlung ergaben sich so viele offene grundlegende Fragen, dass sich
nach Meinung der Fraktion eine Fortsetzung des Bebauungsplanverfahrens zum jetzigen Zeitpunkt verbietet“. SPD Ratsmitglied Wolfram Freudenberg zitiert dazu aus dem Antragsentwurf der SPD zur kommenden Ratssitzung:
„Wie kann der Hockeyverein weiter seine Aufgaben sinnvoll bewältigen und seine Vereinsidentität bewahren, wenn ihm u.a. auch das in Eigenleistung gebaute Clubhaus genommen werden soll? Haben die restlichen Flächen (Stadion und Halle) eine Zukunft im Selhofer Stadtteil, wenn ein Drittel der Spiel- u. Freizeitfläche umgewidmet werden sollen? Welche Kosten-Nutzenanalysen liegen für die weiteren Planungen vor, in denen zum Beispiel die Baugrundbeschaffenheit angemessen berücksichtigt ist?“ Die letzte Frage sei gerade in Anbetracht der Geschichte dieses Geländes als „Müllabladeplatz“ nicht ohne eine gewisse Brisanz.
Fazit des Fraktionsvorsitzenden Guido Leiwig: „Ohne ein abgeschlossenes integriertes Stadtentwicklungskonzept mit einem Freiflächenentwicklungskonzept und neuem Flächennutzungsplan, ohne klare Bedarfsanalyse für den langfristigen Erhalt der städtischen Grün- und Freizeitflächen und ohne klare Abstimmungen mit den betroffenen Vereinen sollte der Aufstellungsbeschluss so lange ruhen, bis die städtebaulichen Rahmenbedingungen im laufenden Stadtentwicklungskonzept geklärt sind.“