Bad Honnef-Rhöndorf – Seit 1948 trifft sich die „Jugend“ Rhöndorfs am zweiten Weihnachtstag, um die fußballerische Vorherrschaft im Dorf zu regeln. Die Saison ist lang. Allerdings gibt es im Vergleich zu weniger bedeutungsvollen Wettbewerben – beispielsweise der Fußballbundesliga – nur einen, alles entscheidenden Spieltag. Dies erklärt sicher die enorme Bedeutung der Vorbereitung der beiden Mannschaften und die große Rivalität, die schon so lange gepflegt wird.
Gespielt wird streng nach dem Rhöndorfer Regelwerk (RRW): Die Rhöndorfer Straße bildet demnach die Grenze zwischen den beiden Ortsteilen. Die Mannschaftszugehörigkeit ist von Geburt an geregelt – je nachdem, wo die Wiege stand.
So wars 2018
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Transfers sind kategorisch ausgeschlossen. Fouls werden für die beteiligten Kontrahenten mit einem Schnaps geahndet – wahlweise klar oder dunkel. Die Fairness ist entsprechend hoch.
Um etwaige Wettbewerbsverzerrungen auszuschließen, wird das Spiel von je einem Schiedsrichter aus dem Oberdorf beziehungsweise dem Unterdorf geleitet. Die Spieldauer liegt im Ermessen der Schiedsrichter. Böse Zungen behaupten, dass diese Handhabung mitunter stark ergebnisorientiert ausfällt.
Über die Jahrzehnte betrachtet, ergibt sich eine nahezu ausgeglichene Bilanz. In den 80er und 90er Jahren zeichnete sich das Unterdorf mit Siegesserien aus, in den 2000ern dominierte das Oberdorf. Im vergangenen 70. Jubiläumsjahr feierte das Oberdorf mit 11:3 einen deutlichen und ungefährdeten Sieg. – Trotz aller Rivalität überwiegt der gemeinsame Stolz über 7 Jahrzehnte Rhöndorfer Brauchtum.
Der Anstoß am 2. Weihnachtstag findet nach gepflegter Sitte pünktlich um 11 Uhr auf dem Sportplatz am Haus Rheinfrieden im Frankenweg statt. Spieler und Organisatoren freuen sich auf rege Zuschauerbeteiligung, Fachanalysen der Altvorderen und ein spannendes 71. Derby.
Zur 3. Halbzeit mit traditionellem Stiefeltrinken, Spieldebatten und Aussöhnung treffen sich die Akteure direkt anschließend in der Gaststätte Zum Küffer Jupp.
Domenick Baumgarten, Oberdorf
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