Bonn – Das NRW-Gesundheitsministeriums hat ab Mittwoch, 31. März 2021, das Inkrafttreten der „Corona-Notbremse“ für Bonn festgestellt. Die Stadt geht in ihrer Allgemeinverfügung, die ebenfalls am 31. März in Kraft tritt, allerdings über die sogenannte Test-Option gemäß § 16 Abs. 2 der Coronaschutzverordnung NRW hinaus und verlangt von Kundinnen und Kunden, die Geschäfte betreten oder Friseurdienstleistungen in Anspruch nehmen wollen, ein dokumentiertes negatives Schnelltest-Ergebnis.
„Die Test-Option verschärft die derzeitigen Regelungen“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Wir setzen darauf, durch viele Tests möglichst viele Infizierte zu identifizieren und damit möglicherweise ansteckende Begegnungen zu reduzieren.“ Dörner kündigte an, dass die Stadt die Entwicklung der Infektionszahlen engmaschig beobachten werde: „Wir behalten uns vor, diese Variante auch zurückzunehmen, wenn sie sich negativ auswirkt.“ Das NRW-Gesundheitsministerium hatte dem Antrag der Stadt u.a. zugestimmt, weil es ein flächendeckendes Netz an Teststellen für kostenlose Bürgertests gibt.
Mit der neuen Verordnung bleiben die seit 8. März geltenden Regelungen (click & meet) bestehen. Kundinnen und Kunden, die ein Geschäft betreten möchten, benötigen einen tagesaktuellen negativen Corona-Schnell- oder Selbsttest, dessen Ergebnis durch eine der Teststellen bestätigt sein muss. Ab dem 31. März 2021 gilt somit die Devise „test, click & meet“. Für Personen, die keine Testung durchgeführt haben, ist weiterhin „click & collect“ (bestellen und abholen) möglich.
Das bedeutet: Der Einzelhandel, der Waren über den täglichen Bedarf hinaus anbietet, sowie die Museen bleiben mit Einschränkungen geöffnet, körpernahe Dienstleistungen können weiter angeboten werden. Die Geschäfte und Museen dürfen aber nur besucht und die körpernahen Dienstleistungen nur mit einem tagesaktuellen negativen Coronatest in Anspruch genommen werden. Auch ein Friseurbesuch in Bonn ist nur noch mit einem negativen Testergebnis möglich.
Nachdem der Inzidenzwert für Bonn am Montag, 29. März, am dritten Tag in Folge über 100 lag, stellte das Land noch am selben Nachmittag in einer Allgemeinverfügung fest, dass ab dem 31. März in Bonn die „Notbremse“ gilt. Im Anschluss verständigte sich die Stadt mit dem NRW-Gesundheitsministerium über die so genannte Test-Option, die sie am Dienstag, 30. März, über eine eigene Allgemeinverfügung veröffentlicht hat. Sie tritt am Mittwoch, 31. März, in Kraft und gilt zunächst bis Sonntag, 18. April 2021.
Nach Auffassung der Stadt können antigene Schnelltests gerade bei einem diffusen Infektionsgeschehen wie in Bonn helfen, eine Virusinfektion frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig ist nach den bisherigen Erkenntnissen des Infektionsgeschehens aus der Nutzung der Angebote wie Einzelhandel oder gesichtsnahen Dienstleistungen kein besonders erhöhtes Risiko für Ausbruchsgeschehen erwachsen, so dass die Nutzung dieser Angebote bei Vorliegen eines tagesaktuellen Testergebnisses aus Infektionsgründen für verantwortbar gehalten und gleichzeitig die Inanspruchnahme der Schnelltests durch die Bevölkerung gefördert wird.
In Bonn gibt es derzeit 161 Teststellen, die seitens der Stadtverwaltung mit den kostenlosen Bürgertests beauftragt worden sind. Auf der städtischen Internetseite www.bonn.de/schnelltest ist eine Liste mit mehr als 30 Teststellen zu finden, die mit einer Veröffentlichung ihrer Angaben einverstanden sind. Wer nicht weiß, wo Tests durchgeführt werden, sollte in der nächstgelegenen Apotheke oder seiner Arztpraxis fragen.
Informationsbriefe an die Personen des Jahrgangs 1941
Noch in dieser Woche verschickt die Stadt Informationsbriefe von Oberbürgermeisterin Katja Dörner und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann an die 2381 Bonnerinnen und Bonner des Jahrgangs 1941 (ab 1. Februar 1941). Als erster Jahrgang der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen können diese ab 6. April Termine für die Impfungen gegen das Coronavirus vereinbaren. Die Terminbuchung erfolgt online über www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 0800-11611701. Paarbuchungen sind möglich. Die Impfungen beginnen am 8. April.
Die Impfungen der Bonnerinnen und Bonner des Jahrgangs 1941 finden im Impfzentrum im WorldCCBonn statt. Eine Impfung im WCCB erfolgt ausschließlich mit persönlichem Termin. Zur Impfung muss der Personalausweis, die Terminbestätigung und – wenn vorhanden – der Impfpass mitgebracht werden. Darüber hinaus sollten die Impfwilligen den schon ausgefüllten Anamnesebogen und die Einwilligungserklärung bei sich haben, die man mit der Terminbestätigung per Post erhalten wird.
50.248 Erstimpfungen
Aktuell haben in Bonn 50.248 Personen die Corona-Erstimpfungen erhalten, davon wurden 25.947 Erstimpfungen im Impfzentrum durchgeführt. Die Zahl der Zweitimpfungen liegt bei 19.753, davon 6.063 im Impfzentrum.
Bei der Gruppe der Vorerkrankten sind nun auch die über 50-Jährigen aufgerufen, sofern sie die Voraussetzungen des § 3 der Corona-Impfverordnung mit einem Attest erfüllen. Sollten Arztpraxen die Mailinformationen der Stadt dazu nicht erhalten haben, können sich diese an termine.impfen@bonn.de wenden.
Die Stadt Bonn hat die Impfung von Frauen unter 55 Jahren mit Astrazeneca gestern Abend ausgesetzt. Um keinen Termine absagen zu müssen, wurde dies heute durch BioNTech kompensiert. Morgen könnte dies ebenfalls nochmal so erfolgen. Sollte dann keine positive Nachricht zur Weiterimpfung vorliegen, müssten die weiteren Termine aber abgesagt werden. Die Stadt schloss sich damit dem Kreis Euskirchen an, der nach dem Tod einer 47 Jahre alten Frau die Impfungen mit Astrazeneca gestoppt hat.
Inzidenzwert liegt bei 111,0
Der Corona-Inzidenzwert, bezogen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, beträgt am Dienstag, 30. März 2021, 111,0. In den letzten sieben Tagen sind dem Gesundheitsamt 366 bestätigte Neuinfektionen gemeldet worden.
Seit 28. Februar 2020 wurden insgesamt 10.466 bestätigte Covid-19-Fälle verzeichnet. 9.639 Personen gelten als wieder genesen, 620 sind akut infiziert. 207 Menschen sind in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Der jüngste Todesfall ist eine 47-jährige Frau mit Vorerkrankung. 1.806 Bonnerinnen und Bonner befinden sich derzeit in Quarantäne. (StB)