Es war einmal eine kleine Stadt im Königreich Pedalia, wo Menschen gern flanierten, Gelato schleckten und sich in Straßencafés niederließen. Durch das Herz dieser Stadt zog sich die sagenumwobene Fußgängerzone – ein Ort, an dem das Wandeln ohne Räder heilig war. Ein heiliger Schwur besagte: „Zwischen Sonnenaufgang und Abendstern möge niemand auf einem Drahtesel reiten.“
Doch wie das in Märchen so ist: Kaum jemand hielt sich daran. Ritter auf E-Bikes, fahrende Knappen mit Schulranzen, sogar tapfere Omas auf Klapprädern durchquerten die Zone, als sei sie ein leerer Turniersaal. Die Schilder mit der verbotenen Zeit wirkten auf sie wie Zauberformeln in unbekannter Sprache – vermutlich Alt-Germanisch.
Der königliche Ordnungsdienst versuchte, mit erhobenem Notizblock Einhalt zu gebieten. Doch das Volk der Radler war flink, wendig – und stur. So stur, dass selbst der königliche Hofnarr irgendwann kapitulierte und sich ein Lastenrad zulegte.
Doch siehe da: Hoffnung nahte. Eine Schar geläuterter Fahrradfahrender gründete die edle Bruderschaft „Ich will das schaffen – Hilf mir!“. Sie trafen sich heimlich, nachts, in Fahrradkellern und überlegten: Wie bringt man dem Volk bei, dass Absteigen keine Schande ist?
Sie forderten Weisheit und Aufklärung, sandten Boten zu Lehrerinnen, Paladin-Polizisten und Obereltern. „Helft uns!“, riefen sie. „Unsere Beine sind stark, doch unser Geist ist schwach!“
Im königlichen Palast hörte man die Rufe. Und König Otto von Neuhoff, der sich längst zur Ruhe setzen wollte, schwang sich von seinem Thron und sprach: „Wenn ihr es schafft, Frieden in die Fußgängerzone zu bringen, will ich noch einmal kandidieren. Zum Wohle des Reiches – und der Schritttempo-Ehre!“
So begann ein neues Kapitel im Reich von Pedalia. Und wenn sie nicht gestürzt sind, dann schieben sie noch heute.
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