Bonn – An milden, feuchten Tagen um die fünf Grad erwachen Amphibien wie Frösche, Kröten und Lurche aus ihrer Winterstarre. Mit dem nahenden Frühjahr suchen sie jetzt wieder ihre Geburtsgewässer zum Laichen auf. Da die Tiere auf ihren Wanderrouten häufig Straßen überqueren, bittet die Untere Naturschutzbehörde Auto- und Radfahrende auf bestimmten Strecken besonders achtsam zu sein. Der Philosophenring wird zum Schutz der Tiere ab Dienstag, 21. Februar 2023, für etwa acht Wochen gesperrt.
Normalerweise hat die Amphibienwanderung Ende Februar ihren Höhepunkt und endet Anfang April. Insbesondere zur Hauptwanderungszeit in der Dämmerung und in der Nacht können die Tiere auf Straßen mit schnell fahrenden Autos und Radfahrenden leicht übersehen werden.
Philosophenring auf dem Heiderhof wird gesperrt
Um die in Bonn vorkommenden Amphibienpopulationen zu schützen, sperrt die Stadt Bonn unter anderem den 100 Meter langen Abschnitt des Philosophenrings zwischen Fichte- und Nietzschestraße auf dem Heiderhof für den Durchgangsverkehr. Die Sperrung gilt ab Dienstag, 21. Februar, für etwa acht Wochen. Die Busse der SWB fahren bereits ab Montag, 20. Februar, Umleitungen. Erdkröten, Teich- und Bergmolche sowie Springfrösche können dann gefahrlos die Straße überqueren und sich an den naheliegenden Teichen fortpflanzen.
In diesem Jahr kommen auch erstmalig die sanierten Amphibientunnel samt neu errichteter dauerhafter Leiteinrichtungenan an der Pützchens Chaussee zum Einsatz. Damit die Amphibien die neuen Passierhilfen annehmen, wurden U-förmige Stelztunnel aus Beton installiert, die mit einer lichten Breite von einem Meter und einer lichten Höhe von 80 Zentimetern großzügig dimensioniert sind und so auch für kleinere Säugetiere passierbar sind. Die Laufsohle der beiden Tunnel wurde mit einer grabbaren Erdsubstratschicht versehen. Straßenparallele Leiteinrichtungen aus Stahlblech führen die Amphibien zu den Tunneln und gewährleisten eine gefahrlose Straßenquerung.
Die Amphibientunnel unterstützen die Arbeit der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft etwas oberhalb an der Oberkasseler Straße: Dort werden die wandernden Amphibien durch einen temporären Zaun aufgehalten und täglich von freiwilligen Helfenden über die Straße in Sicherheit gebracht
Auch hier wandern Amphibien
Aber nicht nur der Heiderhof oder die Flächen entlang der Pützchens Chaussee sind beliebt bei den Amphibien. Deswegen machen Warnschilder auch an weiteren Stellen im Stadtgebiet auf die Amphibienwanderung aufmerksam, etwa auf dem Finkenberg in der Finkenbergstraße und im Steinbruchweg, in der Burghofstraße in Obertholtorf, an der Hauptstraße am Holzlarer See, entlang der Villiper Allee, im Nachtigallenweg und in der Annabergerstraße.
Die Stadt bittet darum, auf den genannten Strecken besonders achtsam zu sein.