Bad Honnef – Zwischen 1892 und 1906 war sie häufig zu Gast in Bad Honnef: Königin Sophie von Schweden. Hier genoss sie die Sommerfrische und machte die Stadt auch für andere Hoheiten interessant.
Nach einem kostenlosen 10-wöchigen Aufenthalt in der Villa Margarethe bedankte sie sich bei der Besitzerin Rudolf Margarethe Berg mit einer sechsflammigen Girandole. Überreicht wurde sie damals vom Hofmarschall Graf Wrangel.
Nun tauchte das gute Stück wieder auf und steht in einem Bonner Antiquitätengeschäft zum Verkauf.
Bad Honnefs Heimatforscher Martin Maus wurde gebeten, einige Fakten rund um die Girandole beizusteuern. Er stellte sie auch „Honnef heute“ zur Verfügung:
Demnach stand die Villa Berg bis zu ihrem Abriss im Jahr 1966 an der Hauptstraße 102b, dort, wo sich jetzt die Esso-Tankstelle befindet. 1934 schenkte der damalige Bad Honnefer Bürgermeister Schloemer die Villa im Auftrage der Stadtverwaltung den Nazis, die dann von der Hitlerjugend als Jugendheim genutzt wurde.
Die Herstellung der Girandole, die mit einer Gravur versehen ist, wurde beim Hofjuwelier Richard Goldsteien in Köln, Am Domkloster 1, von Königin Sophie in Auftrag gegeben.
Martin Maus fand auch folgende Anekdote heraus: So soll der frühere Besitzer der Villa Berg der erste Bad Honnefer gewesen sein, der ein Auto besaß. Weil seine Fahrkünste aber nicht die besten waren, hatte er sich extra eine große Toreinfahrt bauen lassen. Von der Hauptstraße aus soll er auf sein Grundstück gefahren sein, auf der anderen Seite soll er es dann Richtung Mülheimer Straße wieder verlassen haben. „So konnte er sich das Rangieren und Rückwärtsfahren ersparen“, schreibt Martin Maus.