Rhein-Sieg-Kreis. Die Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg sorgt sich wegen des zunehmenden Wohnungsmangels im Rhein-Sieg-Kreis um das Sozialgefüge in den Kommunen. „In den Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände gehört es inzwischen zur täglichen Praxis, dass von einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum besonders Menschen mit geringem Einkommen und mit ‚Handicap‘ betroffen sind.“, sagte AWO-Geschäftsführer Franz-Josef Windisch während des Fachtags „Wohnen für alle!“ in der letzten Woche in den Räumen der Steyler Mission in Sankt Augustin.
Hier setze die Rolle der im „Bündnis Wohnen“ Rhein-Sieg zusammen geschlossenen Verbände an, die sich besonders als Lobby derjenigen Menschen verstehen, die sich allein oft kein Gehör verschaffen können. Längst fänden aber auch „Normalverdiener“ kaum noch eine passende und bezahlbare Wohnung, „eine wesentliche Voraussetzung dafür, um ein gelingendes Leben führen können“, so Windisch weiter.
Die im „Bündnis Wohnen“ für den Rhein-Sieg-Kreis zusammengeschlossenen Wohlfahrtsverbände hatten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kommunalverwaltung und Kommunalpolitik, Vertreter aus der Bauwirtschaft und der Wohlfahrtspflege, Wissenschaftler und Berater eingeladen, um Lösungsansätze für ein gesellschaftliches Problem zu diskutieren, das laut Bündnis längst auch im Rhein-Sieg-Kreis angekommen sei.
Gutachten zeigten, dass bis zum Jahr 2030 bis zu 30.000 zusätzliche Wohneinheiten im Rhein-Sieg-Kreis benötigt werden, erläuterte Windisch. Am härtesten träfe der Wohnraummangel dabei Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen. Die AWO setze sich dafür ein, dass sich auch in Zukunft noch Rentnerinnen und Rentner, Erzieherinnen und Erzieher oder andere „Normalverdiener“ das Leben an Rhein und Sieg leisten könnten. Windisch: „Daher setzen wir uns besonders für den Bau öffentlich-geförderter Wohnungen und die Festlegung verbindlicher 30%-Quoten bei Neubauprojekten ein.“