Bad Honnef | Bald 2000 Unterschriften hat die Buchhandlung Werber gegen weitere Großfilialisten in Bad Honnef gesammelt. Hintergrund: Die Mayersche Buchhandlung hatte Interesse an der Einrichtung einer Filiale in Bad Honnef angekündigt. Als Immobilie wurde die ehemalige Kaiser’s-Filiale in Betracht gezogen.
Für die Buchhandlung Werber und den Buchladen in der Bahnhofstraße würde eine solche Entwicklung mit großer Wahrscheinlichkeit das Aus bedeuten. Durch das breitgefächerte Sortiment der Mayerschen sehen Einzelhändler der Innenstadt die Existenz von mindestens 14 Geschäften gefährdet.
Nach wie vor mysteriös: Laut Werber soll eine Vertreterin der Mayerschen Buchhandlung in einem Telefonat erwähnt haben, das Unternehmen sei von einer Bad Honnefer Wirtschaftsinstitution zu einem Engagement in der Stadt ermuntert worden.
Die Initiative Wirtschaft für Bad Honnef stellte frühzeitig klar, dass sie damit nichts zu tun habe. Bestimmte Kreise vermuteten, die Stadt selbst könne Interesse geäußert haben. Auch dort fragte „Honnef heute“ nach und erhielt die Antwort, dass es gegenüber der Pressemeldung vom 20.4.2017 keinen neuen Sachstand gebe. In der Meldung hieß es, dass die Stadt erst am 19.4.2017 von einem möglichen Engagement des Aachener Unternehmens erfahren habe. Die Frage, ob die Stadt eine Buchhandlung im Format der Mayerschen am Standort der ehemaligen Kaiser’s-Filiale begrüßen würde, beantwortete die Pressestelle nicht.
Die Pressestelle der Mayerschen verweigert trotz mehrmaliger Nachfrage von Honnef heute aufklärende Informationen. Ebenfalls äußert sie sich nicht dazu, ob ihr Begehren, in den Bad Honnefer Wirtschaftsmarkt einzutreten, immer noch vorhanden ist.
Als einziger Bad Honnefer Politiker äußerte sich der Grüne Burkhard Hoffmeister öffentlich zu dem Vorhaben.
Eine Filialeröffnung der Meyerschen würde die vorhandenen Buchhändler in Bad Honnef tatsächlich stark gefährden. Das bekannte Schreibwarengeschäft auch, denn solche Artikel stehen in Meyerschen Filialen. Zudem Cafés im näheren Umkreis.
Das allein täte der Stadt weh. Ein einzelner Leerstand würde beseitigt, diverse neue in der Folge einer solchen Eröffnung wären kaum zu vermeiden. Verdrängungsopfer. Nachhaltiger Schaden für die City, deren Attraktivität.
Für den Erhalt betroffener Fachgeschäfte in Bad Honnef sprach sich neben vielen anderen Bürgern auch Honnef heute-Leser Hans-Hubert Meid aus::
Alle in der Einleitung genannten Geschäfte sind alteingesessen und gehören zum Stadtbild Bad Honnefs, ja zum kleinstädtischen Miteinander dazu. Wir Bürgerinnen und Bürger sollten uns solidarisch zeigen mit diesen Fachgeschäften und für deren Erhalt kämpfen – und das früh genug.
Die Unterschriften sollen in den nächsten Tagen Bürgermeister Otto Neuhoff übergeben werden. Die Listen liegen bis dahin bei Werber und in verschiedenen anderen City-Geschäften aus.