Bad Honnef | Heftige Vorwürfe machte Marko Pesic, Geschäftsführer der Bayern München-Basketballer, den Dragons aus Bad Honnef-Rhöndorf. Die hätten sich nicht auf eine Spielverlegung eingelassen, obwohl der aktuelle Tabellensechste darum bat. Grund: Die Bayern-Youngster Amar Gegic und Nelson Weidemann nehmen an der U18-Europameisterschaft in der Türkei teil. Stellen Vereine Spieler für die Nationalmannschaft ab, können Spiele nach den Liga-Regularien verlegt werden. Dragons-Geschäftsführer Boris Kaminski reagierte souverän und erklärte Pesic daraufhin den Unterschied zwischen einem idealistischen Provinzverein und einer Basketballabteilung mit einem 12 Millionen-EUR-Etat.
Zur Sache sagte Kaminski, dass die Dragons alles versucht hätten, eine Spielverlegung zu ermöglichen. Das Vorhaben sei allerdings in Absprache mit der 2. Basketball-Bundesliga und dem Deutschen Basketball Bund nicht zuletzt an der Logistik gescheitert. Sieben Arbeitsstunden sind erforderlich, um allein den Spieltag vorzubereiten. Im Gegensatz zu finanziell üppig ausgestatteten Teams packen beim Auf- und Abbau viele ehrenamtliche Kräfte mit an. „Insgesamt sind wir bei einem Heimspiel sogar auf die Unterstützung von insgesamt 30 bis 35 ehrenamtlichen Helfern angewiesen“, so Kaminski. Hinzu käme, dass die Dragons aus wirtschaftlicher Sicht auf die Einnahmen der Heimspiele angewiesen seien. Gerade das letzte Heimspiel vor Weihnachten würde gut besucht und sei für Sponsoren besonders attraktiv.
Kaminski stellte zudem richtig, dass Gegic für sein Heimatland Bosnien und Herzegowina und nicht für Deutschland spielt. In diesem Falle sähen die Statuten der 2. Bundesliga keine Verlegung eines regulär angesetzten Saisonspiels vor. Anders sei das bei Weidemann, der im Sommer zum FC Bayern München wechselte und bislang 5,5 Punkte pro Spiel erzielt hat. Hier bestehe laut Kaminski ohne Zweifel die Möglichkeit, um eine Spielverlegung zu bitten.
Besonders wunderte den Dragons-Geschäftsführer die theatralische Anmerkung Pesic‘, er fände es traurig für die Nachwuchsförderung, wenn jetzt Ausbildungsklubs benachteiligt würden, weil sie auf junge Spieler setzten. Boris Kaminski stellte klar, dass sich die Dragons gerade deswegen auch um eine Spielverlegung bemüht hätten, weil sich der Verein in Zusammenarbeit mit dem Schloss Hagerhof und den Telekom Baskets als Ausbildungszentrum für junge Basketballtalente verstehe und in der Vergangenheit deutlich mehr Auswahl-, Nationalspielerinnen und -spieler hervorgebracht habe, als es dem FC Bayern München Basketball bislang gelungen sei.
Dragons-Headcoach Matthias Sonnenschein lässt das Scharmützel kalt und konzentriert sich voll und ganz auf das letzte Meisterschaftsspiel in diesem Jahr: „Wir wollen nicht viele Worte vor der Partie verlieren, sondern müssen am Samstag mit unserer Leistung auf dem Feld ein Statement hinterlassen. Vor unseren Fans müssen wir von der ersten Minute an deutlich machen, dass dies unsere Heimhalle ist und dass wir gemeinsam mit unserem Publikum alles in die Waagschale werfen, um unsere aktuelle Serie zu brechen.“
Als besonderes Highlight wird in der Halbzeitpause die international bekannte und renommierte Tänzerin und Choreografin Nina Fischer auftreten, die mit ihrer Show für einen Glanzpunkt sorgen wird.
Spielbeginn: Samstag, 17.12.2016, 19 Uhr, DragonDome