Bonn – Auch in Bonn ist ein erster Fall der Blauzungenkrankheit bei einem Schaf nachgewiesen worden. Die für den Menschen ungefährliche Tierseuche breitet sich saisonbedingt deutschlandweit stark aus. Die Veterinärdienste der Stadt Bonn empfehlen Haltern von Schafen, Rindern und Ziegen, ihre Tiere impfen zu lassen.
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die für alle Wiederkäuer gefährlich ist. Übertragen wird das Virus vor allem in den warmen Sommermonaten von kleinen blutsaugenden Mücken, den Gnitzen.
Das klinische Krankheitsbild geht mit schmerzhaften Haut- und Schleimhautentzündungen am Kopf, den Geschlechtsorganen, den Zitzen und am Kronsaum der Klauen einher. Neben Leistungseinbußen durch Milchrückgang, Gewichtsverlust und Fehlgeburten führen schwere Verlaufsformen auch zu hohen Sterblichkeitsraten, vor allem bei Schafen.
Derzeit ist der Einsatz von drei Impfstoffen möglich, um empfängliche Tiere vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen und Todesfälle zu reduzieren. Tierhalter wenden sich hierzu an ihren Tierarzt.
Verdachtsfälle der Blauzungenkrankheit in Bonn sind durch die Tierhalter oder die Tierarztpraxis den Veterinärdiensten der Stadt zu melden per E-Mail an veterinaeramt@bonn.de. Durch eine Blutuntersuchung der Tiere im Bestand wird das Blauzungenvirus dann nachgewiesen. Weitergehende tierseuchenrechtliche Maßnahmen erfolgen nicht.
Rhein-Sieg-Kreis bereits länger betroffen
Auch im Rhein-Sieg-Kreis ist die Blauzungenkrankheit ausgebrochen. Am 12.07.2024 wurde das Blauzungenvirus des Serotyps 3 (BTV 3) das erste Mal in einem Rinder- und Schafbestand nachgewiesen. Silvia Berger vom Veterinäramt des Kreises. „Es ist zu erwarten, dass sich das Blauzungenvirus auch im Rhein-Sieg-Kreis flächendeckend in den hierfür empfänglichen Tierbeständen ausbreiten wird.“
Betriebe, sowie Tierhalterinnen und Tierhalter, die Krankheitssymptome an ihren Tieren feststellen, die auf die Blauzungenkrankheit hindeuten, sollten den Verdacht umgehend dem Veterinäramt melden. Bis zur Abklärung dürfen keine Tiere mehr in andere Betriebe transportiert werden.
Seit Kurzem besteht die Möglichkeit, Blauzungenvirus empfängliche Tierarten mit autogenen Impfstoffen impfen zu lassen. Eine Beihilfe zur Impfung kann bei der Landwirtschaftskammer beantragt werden. „Zusätzlich wäre es wichtig, die Tiere mit sogenannten Repellentien zu behandeln, damit sie gegen den Befall durch Gnitzen geschützt sind.
Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung der Wiederkäuer, die je nach Serotyp unterschiedliche klinische Ausprägungen verursacht. Der momentan auftretende Serotyp 3 führt zu ausgeprägten Symptomen und endet vor allem für Schafe und Ziegen oft tödlich.
Weitere Informationen für Halterinnen und Halter von Schafen, Rindern und Ziegen gibt es unter rhein-sieg-kreis.de/blauzungenkrankheit.