Bad Honnef – Am 10. Mai 1933 fanden in Deutschland die Bücherverbrennungen statt. Sechs Tage zuvor befahl der Kölner Regierungspräsident den Hitlergruß. Die Honnefer Volkszeitung schrieb am 4.5.1933:
„Die Behörden als Vollstrecker des nationalen Willens und aufs tiefste verbunden mit dem Gedanken der nationalen Erneuerung und Erweckung, haben es sich angelegen sein zu lassen, dem entstanden Grußbrauchs Rechnung zu tragen und darüber hinaus für sein festes Eindringen in die Bevölkerung zu sorgen.“
In derselben Ausgabe berichtet die Honnefer Volkszeitung über ein angeblich kommunistisches Sprengstofflager in Rhöndorf:
„Dagegen besaßen die Inhaftierten die Kühnheit, unter Berufung auf ihre völlige „Harmlosigkeit“ dauernd ihre Freilassung aus der Haft zu beantragen. Es dürfte nach der Sicherstellung dieses Arsenals von Rüstzeug, welches dazu bestimmt war, schwerste Verbrechen zu begehen, auch dem Weitherzigsten einleuchten, daß solche Freilassungsanträge nunmehr zwecklos sind, da die neuen Behörden die Sorge für die Sicherheit der Einwohner übernommen haben und die Zeit des Kriegsspielens vorbei ist.“
Und ebenfalls am 4.5.1033 berichtete die HVZ über eine Veranstaltung der Gruppe „Der Stahlhelm, B.d.F., Ortsgruppe Bad Honnef“ im Kurhaus:
„Nach den einleitenden Klängen der Stahlhelmkapelle mit dem Fridericus-Rex-Marsch konnte Kreisführer Klüwer die Anwesenden mit kerndeutschen Worten begrüßen. Ein schönes Bild gab der Einmarsch der Zahlreichen Fahnen und die Übergabe der Fahne an die jüngste Gruppe des Stahlhelms, die Scharnhorstgruppe. Es war eine Freude, die Kleinen mit den vor Begeisterung strahlenden Gesichtern inmitten der alten Frontkämpfer als ihre dereinst würdigen Nachfolger mit strammem Schritt einhermarschieren zu sehen.“