Bad Honnef | Deutlich hat sich die Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten!“ zum Bürgerdialog am 10.7.2017 im Ratssaal geäußert. Sie werte ihn als vollen Erfolg, so Sprecher Heinz Jacobs heute in einer Presseerklärung, und fordere nun, das Projekt Nr. 8, „Bebauung eines Teilbereichs Stadtgarten“, aus dem Planungsverfahren zurückziehen. Denn: Im Gegensatz zu allen anderen sei dieses Projekt fast einhellig auf strikte Ablehnung gestoßen. Auf grünen, gelben und roten Karten konnten die Teilnehmer den Vorschlägen zustimmende oder ablehnende Argumente zuordnen oder weitere Ideen hinzufügen. Nr. 8 bekam fast nur rote, also ablehnende Karten.
Formulierte Gründe wie z.B. Schutz eines wertvollen Biotops, eines alten Baumbestandes, artenreicher Grünflächen und Hochwasserschutzgebiet seien gewichtig, so Jacobs. Eine erhebliche Brisanz erhalte der Hinweis auf die Schadstoff-Filter-Funktion der Grünen Lunge entlang der B42 durch neue empirisch belegte Informationen, dass in der Nähe von ungeschützten Schnellstraßen Atemwegserkrankungen und Krebsrisiken signifikant dramatisch angestiegen seien.
Lohnenswert erscheint der Bürgerinitiative eine Diskussion über die Anregung, in der Nähe von etlichen Kindertagesstätten und Grundschulen didaktisch und methodisch aufbereitete Lernpfade für die Kinder anzulegen und ihnen Parzellen zur Verfügung zu stellen, auf denen sie Natur im Wechsel der Jahreszeiten erleben und vielleicht sogar selbst gestalten könnten. Auch den Bau von Bienenhotels im Rahmen des Werkunterrichts sehen sie als lohnende Variante.
Visionär erscheint den Mitgliedern der Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten“ der Vorschlag, die B42 und die Bahnstrecke in Höhe der Stadt zu übertunneln. Mit dieser Idee ließen sich völlig neue Perspektiven verbinden. So würden Schadstoffe kanalisiert und Lärm gemindert, die Stadt würde zusätzliche Flächen für Spiel, Sport, Gastronomie, Rad- und Spazierwege gewinnen. Jacobs: „Der gesamte Stadtgarten würde deutlich aufgewertet, der Zugang zum Rhein auf breiter Fläche ermöglicht und die touristische Attraktivität der Stadt erheblich gesteigert.“
Nun müsse die Verwaltung das Votum der Bürgerinnen und Bürger im Planungsverfahren auch tatsächlich berücksichtigen. Anderenfalls könnte der Bürgerdialog leicht als Alibiveranstaltung entlarvt werden, so Sprecher Jacobs.