Bad Honnef | Nachdem sich Königswinter von der Idee zu einem gemeinsamen Schulangebot verabschiedet hat, ist in Bad Honnef guter Rat teuer. Vorwürfe richtete indessen die FDP an das Stadtoberhaupt: „Bevor man scharfe Kritik an der Königswinterer Entscheidung zu einer gemeinsamen Schule übt, sollte sie einmal Ursachenforschung bei sich selbst betreiben“, so die Partei in einer Erklärung.
Sie warf Feiden eine alternativlose Haltung vor, weil sie eine gemeinsame Gesamtschule nur als horizontal gegliederte Schule errichten wollte. Demnach hätten die Schüler der Klassen 5 bis 7 aus Königswinter nach Bad Honnef fahren müssen und umgekehrt die Schüler ab der 8. Klasse aus Bad Honnef nach Oberpleis.
Bürgermeisterin Feiden attestierte heute in einer Erklärung der FDP „Wunschdenken, das jedoch an den realen Gegebenheiten scheitern muss“. Eine von der FDP ins Gespräch gebrachte vertikale Lösung an zwei Standorten würde eine Siebenzügigkeit erfordern, das Schüleraufkommen in Bad Honnef sei für die damit notwendigen drei Züge kaum darzustellen. Außerdem reiche das Raumangebot für dreimal neun Klassen in der Konrad-Adenauer-Schule nicht aus. Weiterhin wären für den notwendigen Ganztagsbetrieb immense Investitionen erforderlich, die bei einer horizontalen Lösung in wesentlich geringerem Umfang ausfielen. Feiden zur vertikalen Lösung: „Diese Variante wurde in den Gesprächen der beiden Kommunen mit der Bezirksregierung bereits erörtert und verworfen“.
Nach der Absage der Stadt Königswinter wird die Verwaltung noch während der Ferienzeit nach Lösungen suchen, die zur Erhaltung des breiten städtischen Schulangebots führen können.
Rainer Quink, Vorsitzender der Bad Honnefer FDP-Fraktion, kann den Wunschdenken-Vorwurf der Bürgermeisterin nicht verstehen. Ob horizontal oder vertikal, investieren müsse man in jedem Fall. Man könne eine so lange Anfahrt zum Unterricht von den Schülern nicht erwarten. Und auch das Schüleraufkommen für Bad Honnef schätzt er anders ein: „Hier setze ich zudem auf Schüler aus Rheinland-Pfalz.“
Quink ist der Überzeugung, dass man das Schulproblem gemeinsam in den Griff bekommt. „Wir haben mit der Bürgermeisterin einen Grundkonsens und sind nach wie vor an einer Gesamtschule interessiert.“ Er hofft, dass die Verwaltung unter den gegebenen Bedingungen eine gute Lösung erarbeiten wird. An der FDP solle es nicht liegen. Und wenn alle Stricke reißen, „gibt es die Moderation der Bezirksregierung. Davon verspreche ich mir auch viel“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende.