Bad Honnef – Burkhard Hoffmeister ist tot. Der zweifache Vater und Ehemann verstarb mit 67 Jahren unerwartet während eines Krankenhausaufenthaltes. Er wurde dort wegen einer Fußverletzung behandelt.
Hoffmeister war verheiratet mit der Physikerin, Lehrerin und stellvertretenden Bad Honnefer Bürgermeisterin Dr. Gabriele Clooth-Hoffmeister. Er war entscheidend an der erfolgreichen Entwicklung des Bad Honnefer Ortsverbandes Bündnis90/Die Grünen beteiligt. Als Kommunalpolitiker – wie überhaupt in seinem Leben – scheute er nie die Herausforderung, neue Wege zu gehen, stellte sich offen Konflikten und zeichnete sich als starke verbindende Kraft im gesellschaftlichen und politischen Leben aus – über die Grenzen Bad Honnefs hinaus.
Jahrelang war er Sprecher des Ortsverbandes. Ende des vergangenen Jahres gab er alle Parteiämter ab. Seine Laufbahn als Mitglied des Kreistags beendete er mit den letzten Wahlen.
Burkhard Hoffmeister, der Geschichte, Archäologie und Sport studiert hatte, war auf vielen Feldern eine herausragende Persönlichkeit. Sein großes Wissen, seine Eloquenz, sein Verantwortungsbewusstsein, seine Streitbarkeit, seine Bescheidenheit, seine sozialen Kompetenzen, sein Mut strahlten bis in die Bundespolitik und waren Grundlage für große gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die ihm entgegengebracht wurde. Jahrelang war er als international erfolgreicher Unternehmer tätig, lokal drückte er nach der Unizeit der Bonner Kneipenlandschaft unter anderem als Gründer des legendären Köller seinen Stempel auf.
Und Burkhard Hoffmeister hatte auch entscheidenden Anteil an der Wahl Otto Neuhoffs zum Bürgermeister bei den Kommunalwahlen 2014. Minutiös und hochprofessionell bereitete er den Wahlkampf des heutigen Stadtoberhauptes vor, mit dem er später dann bei kommunalpolitischen Sachfragen auch in die Auseinandersetzung ging.
Der „Meister des Intellekts, der Sprache und der Gestik“, wie ihn einmal ein politischer Gegner charakterisierte, hat vieles richtig gemacht. So aufmerksam, sensibel und unterstützend er auch bei den Problemen anderer war – mit sich selbst ging er weniger fürsorglich um („Sie können mich auch nachts anrufen!“). Das könnte letztlich dazu geführt haben, dass der frühere Leistungssportler nicht mehr die nötigen Reserven hatte, um eine weitere Kurve in seinem Leben zu meistern. Er wurde plötzlich hinauskatapultiert aus der Arena, in der er Zeit seines Lebens leidenschaftlich für ein besseres, sozialeres, friedlicheres Leben gekämpft hat.
Dabei hatte er noch einiges vor. Nach seinem Abschied aus der Politik wollte er journalistisch weiter die Entwicklung seiner Stadt Bad Honnef begleiten. Alles war vorbereitet. Sein Blog „Grünkehlchen“ trug den Untertitel „Gedanken niemand fangen kann“.
Vermutlich die beste Beschreibung seines Lebens. Formuliert von ihm selbst.
Lieber Burkhard,
ich bin sprachlos, vor allem so unendlich traurig, dass Du nun nicht mehr unter uns, vor allem aber, dass Du so lautlos gegangen bist. Ein paar weitere Jahre hättest Du uns doch ruhig noch schenken können…Du hattest doch noch so viel vor. Gerade Dein politischer Blog versprach doch so viel Neues.
Du hast die Klaviatur der Politik ohnehin beherrscht und konntest politische Attacken reiten wie nur wenige andere. Es war wahrlich ein Genuß, dies immer wieder zu erleben. Denn Du hast dabei Florett gefochten und nicht Säbel gerasselt!
Aber Du hattest auch einen überaus großen weichen Kern, der spätestens auf den zweiten Blick wirklich niemandem verborgen geblieben ist. Vor allem dieser weiche Kern wird fehlen. Er hat so vielen geholfen.
Christian