Bad Honnef – Corona und die wirtschaftlichen Folgen – niemand kann voraussagen, was das Virus am Ende für die Volkswirtschaft bedeutet. Die Regierung kündigt ein Schutzschild für Beschäftigte und Unternehmen an. So haben Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ein Maßnahmenpaket in Milliardenhöhe vorgelegt, um die Folgen des Coronavirus zu bekämpfen. Ein unbegrenztes Kreditprogramm für Unternehmen soll es geben. Bislang weiß jedoch noch niemand, wie die Umsetzung in der Praxis aussehen soll.
So berichten Unternehmer in sozialen Netzwerken bereits über wenig Positives. Demnach soll die Freigabe der Gelder laut KfW erst ab Mitte April erfolgen. Auch die Banken, die die Kredite letztlich auszahlen, hielten sich zurzeit bedeckt mit verbindlichen Aussagen. Jedoch bräuchten vor allem die kleinen Unternehmen jetzt ganz dringend unbürokratisch Unterstützung.
Besonders gebeutelt ist die Gastronomie- und Tourismusbranche. Pacht und Lieferungen müssen weiterhin bezahlt werden, Mitarbeitern muss gekündigt werden. Wegen der eingeschränkten Öffnungszeiten ist sowieso kaum noch Umsatz zu machen.
Während einige gastronomische Betriebe in Bad Honnef schon komplett geschlossen haben, sind andere verunsichert, ob sie bei freiwilliger Schließung unter Umständen ihren Anspruch auf öffentliche Hilfen verlieren könnten und auch auf allen Vertragskosten sitzen blieben.
Dem ist nicht so. Auf Nachfrage von „Honnef heute“ beim Bundesfinanzministerium kam nun die Antwort:
„Die Bedenken treffen auf die Kreditprogramme der KfW nicht zu. Auch ohne behördliche Anordnung können Unternehmen aus aktuellen Sicherheitsgründen schließen ohne ihren Anspruch auf KfW-Kredite zu verlieren.“
SPD-Bürgermeisterkandidat Klaus Munk kommentierte spontan, die Situation sei so schon schlimm genug, „besonders auch für unseren Handel und die kleinen Unternehmen in unserer Stadt“. Er will sich bei allen weiteren möglichen Programme um kurzfristige konkrete Informationen bemühen.
Nach Information der KfW steht die erste Phase des Hilfspakets ab sofort zur Verfügung. Dabei seien schnellstmöglich klare und umsetzbare Prozesse für Banken und Sparkassen notwendig. „Die KfW hat ihre bestehenden Programme für Liquiditätshilfen ausgeweitet, um den Zugang der Unternehmen zu günstigen Krediten zu erleichtern, darunter den KfW-Unternehmerkredit für Bestandsunternehmen, den ERP-Gründerkredit-Universell für junge Unternehmen sowie den KfW-Kredit für Wachstum für größere Unternehmen“, so ein Sprecher.
Die Kredite aus der Phase 1 können die Unternehmen über ihre Hausbanken beantragen. Für Freiberufler und Selbständige gelten dabei die gleichen Regeln wie für Unternehmen.
Ausführliche Informationen zur Phase 1: www.kfw.de/corona