Bad Honnef/Chemnitz | Bei den Niners Chemnitz kommen die Dragons mit 86:55 (42:19) erneut deutlich unter die Räder. Nach den Gründen musste man nicht lange suchen: Die Defensive war über weite Strecken desolat, die Freiwurfquote besonders in der ersten Halbzeit katastrophal und die Feldquote insgesamt zu mager. So gerät man in der ProA nicht nur ins Schwimmen, sondern geht mit 31 Punkten Differenz unter.
Chemnitz reichte eine solide Leistung um Rhöndorf klar in die Schranken zu weisen. Lediglich vier Minuten lang konnten die Dragons mithalten. Antoine Davis netzte zum 7:4 ein, da war die Welt für die Rheinländer noch in Ordnung. Die Ernüchterung erfolgte in Form eines 17:0-Lauf der Hausherren prompt und stürzte das ohnehin angeschlagene Selbstbewusstsein der Drachen noch tiefer in den Keller.
Auch im zweiten Viertel schien der gegnerische Korb für Rhöndorf wie vernagelt. Die Systeme der Dragons liefen zwar ordentlich. Es wurden freie Wurfmöglichkeiten herausgespielt, im Abschluss wollte jedoch nichts gelingen. Eine Trefferquote von 24 Prozent aus dem Feld ist generell zu wenig, um einen Gegner wie Chemnitz ernsthaft unter Druck zu setzen. Solche Tage gibt’s, aber das der Rückstand kontinuierlich wuchs, war in erster Linie der desolaten Defensive geschuldet. Die Dragons agierten fast wie ein Begleitschutz bei den Offensiv-Aktionen der Niners. Zu körperlos gingen sie in der Verteidigung zu Werke. So konnten die Gastgeber mit beruhigenden 23 Punkten Vorsprung zum Pausentee schreiten.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich aus Rhöndorfer Sicht zunächst nichts. In der 27. Minute bauten die Hausherren die Führung ohne große Mühe auf 32 Punkte (68:26) und 120 Sekunden später sogar auf 40 Punkte (69:29) aus. Auf Rhöndorfer Seite herrschte weiterhin Korbflaute. Robin Lodders und Sterling Carter, in den letzten Begegnungen noch zuverlässige Scorer, erwischten einen schlechten Tag. Während Lodders eine Nullnummer hinlegte, erzielte der zugegeben gut abgeschirmte Carter erst in der 36. Minute seine ersten beiden Punkte – an der Freiwurflinie.
Das letzte Viertel gestalteten die Dragons dann versöhnlich, entschieden den Spielabschnitt für sich und betrieben wenigstens Ergebniskosmetik. Es waren die Bankspieler, die Werbung in eigener Sache machten. Tim Schönborn (10 Pkt./2-3er), Savo Milovic (7/2), Bastian Winterhalter (9/1) und Florian Wendeler (11) lieferten Lichtblicke. Jedoch zu wenige, um das Team um Virgil Matthews (14 Pkt./4-3er), Gregory Logins Jr. (11/9 Rebs.), Nathan Buss (12/1) und Martin Seiferth (14/11 Rebs) ernsthaft zu fordern.
Boris Kaminski (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Unsere Offensive war heute grundsätzlich ganz ordentlich. Wir haben den Ball gut bewegt, freie Würfe herausgespielt, leider jedoch nicht getroffen. Unsere Freiwurfquote war insgesamt betrachtet eine Katastrophe. Auch in der Defensive haben wir es an Intensität deutlich vermissen lassen. Im letzten Viertel kamen wir etwas besser ins Spiel, mehr als Ergebniskosmetik war aber nicht mehr drin. Die Mannschaft weiß ganz genau, was sie heute schuldig geblieben ist. Bereits in der Kabine haben sie sich geschworen, in Nürnberg konsequenter zu zupacken.“
Niners Chemnitz vs.Dragons Rhöndorf 86:55 (23:9, 19:10, 27:16, 17:20)
Rhöndorf: Carter (5 Pkt./1-3er), Milovic (7/2), Holiday (3), Lodders, Frankl-Maus (3), Schönborn (10/2), Wendeler (11), Davis (5/1), Winterhalter (9/1), Tratnjek (2)
Chemnitz: Wilson (8 Pkt./1-3er), Matthews (14/4), Fluellen (8/19), Mixich (4/1), Richter (4), Gürtler, Seiferth (14/11 Rebs.), Ruda (4), Bellscheidt (7/1), Buss (12/1), Buschbeck, Logins Jr. (11/9 Rebs.)
Rhöndorf/Chemnitz: FG 24%/51%, 2er 26%(9/35)/63%(22/35), 3er 22%(7/32)/36%(10/28), FT 55%(16/29)/67%(12/18), R 43/46, AS 12/25, ST 8/8, TO 17/17, BS 2/4, PF 17/23