Bad Honnef | Mit einer Rekordzahl von 101 Anmeldungen startet die deutsche Physik-Meisterschaft, das German Young Physicists´ Tournament (GYPT), in ihre dritte Runde. Das sind rund dreimal so viele Teilnehmer wie im vergangenen Jahr. Rund ein Drittel davon sind junge Frauen. Im Physikzentrum Bad Honnef, dem Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), kämpfen sie vom 12. – 14. Februar 2016 um den Titel „Deutscher Physik-Meister/in“.
Mit dieser großartigen Resonanz hatten die Organisatoren nicht gerechnet. „In diesem Jahr haben wir die Zahl der GYPT-Zentren in Deutschland um drei auf nun 13 erhöht“, sagt Florian Ostermaier, der das GYPT maßgeblich mitorganisiert: „Damit erreichen wir nun viel mehr junge Leute.“ Zudem gab es erstmals für jede der zu bearbeitenden Fragenkomplexe eigene Mentoren, die den Jugendlichen bei ihrer Vorbereitung jederzeit Rede und Antwort standen. Damit hatten auch Schülerinnen und Schüler, die nicht in der Nähe eines GYPT-Standortes wohnen, die Möglichkeit, sich intensiv auf das Turnier vorzubereiten.
„Das große Interesse an der Physik ist nicht neu“, sagt Tobias Beck, der das Schüler-Forschungs-Zentrum Südwürttemberg (SFZ) leitet, welches sich an der GYPT-Organisation beteiligt. „Deutlich besser geworden sind nun aber die Möglichkeiten, sich auch in der Freizeit mit Physik und anderen Naturwissenschaften zu beschäftigen.“

(Foto: Konstanze Nickolaus/SFZ)
Beim GYPT treten Schülerinnen und Schüler in Teams aus zwei oder drei Jugendlichen gegeneinander an. Während ein Team die Lösung für ein physikalisches Problem vorstellt, sucht das „gegnerische“ Team nach Schwachstellen in der Argumentation. Anschließend führen die Teams eine echte wissenschaftliche Debatte. Eine Jury aus renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Lehrkräften beurteilt das präsentierende Team als auch das opponierende. Dabei kommt es nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern ebenso auf Teamgeist sowie Fairness.
Das GYPT findet auf Englisch statt. Schließlich vertreten die Besten im Sommer 2016 Deutschland bei der Physik-Weltmeisterschaft, dem International Young Physicists´ Tournament (IYPT) im russischen Jekaterinburg. Im vergangenen Jahr kam das deutsche IYPT-Nationalteam mit einer Bronze-Medaille aus Thailand zurück. Es bestand übrigens aus vier jungen Frauen und einem jungen Mann.