Bad Honnef – Die AfD hat auch in Bad Honnef einen Schritt nach vorn gemacht. Lag die Partei bei der Europawahl noch bei 5,73 Prozent, kam sie gestern auf 8,14 Prozent. Das bedeutet, dass 1.117 Bad Honnefer die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestufte Partei gewählt haben. Insgesamt wurden 13.725 gültige Stimmen gezählt.
Die AfD-Hochburg in Bad Honnef ist Aegidienberg. Dort kam die AfD auf 14,40 Prozent (2019 > 7,59 Prozent). Spitzenreiter ist der Wahlbezirk Hövel-Brüngsberg mit 16,78 Prozent der Stimmen, gefolgt von Wülscheid (16,42), Aegidienberg Mitte (11,95) und Himberg/Rottbitze (12,59).
In Bad Honnef Mitte und in Selhof holte die AfD 8,21 Prozent bzw. 8,75 Prozent. Die wenigsten Stimmen erhielt die Höcke-Partei mit 64 (5,80 Prozent) in Rhöndorf.
Bei den jungen Wählern (16 bis 24 Jahre) holte die AfD deutschlandweit mit 16 Prozent hinter der Union (17 Prozent) das zweitbeste Ergebnis, ein Zuwachs von 11 Prozent gegenüber der Europawahl 2019. Allerdings lag das Wahlmindestalter damals noch bei 18 Jahre. Die Grünen verloren in diesem Generationssegment 23 Prozent.
Dass in Aegidienberg die meisten Kommunisten wohnen sollen, das hat man uns immer wieder einzutrichtern versucht. Dass aber jetzt dort auch die AFD den Fuß in der Tür hat, verwundert mich eigentlich nicht so sehr: Sind doch beide Richtungen nicht nur konträr, sondern auch im für uns günstigsten Fall extrem. Was nicht unbedingt schlecht zu sein braucht. Das Extreme. Sind doch die von mir erhofften Extreme gegen eine Kaffeehaus-Mentalität der Stadt Bad Honnef in Bezug auf vorausschauende Sicht auf Wetter, Verkehr und weitere für uns existenzielle Voraussetzungen bisher ausgeblieben. Doch glaube ich nicht an eine für uns günstige Prognose, die mit einer großartig angelegten Welle von Hövel aus ins Tal donnert. Dennoch sollte eigentlich jeder von uns obacht geben – nicht nur die Obach-Anrainer.