Bad Honnef | Kein guter Abend für die Dragons. Im Heimspiel gegen MLP Academics Heidelberg verloren sie hoch mit 58:81. Dafür gewann die Rasselbande aus Selhof – die Herzen der Zuschauer. Sie gab in der Halbzeitpause ihre traditionelle Sessions-Tanzeinlage.
Unmittelbar nach Spielende stellte sich Dragons-Coach Boris Kaminski offen die Frage, ob das Testspiel gegen Bonn am Mittwoch eine kluge Entscheidung war. Vor allem nach den harten Reisestrapazen des Jena-Spiels. Denn die Drachen spielten nur fünf Minuten Basketball auf ProA-Niveau. Zu diesem Zeitpunkt führten sie mit 7:3. Danach machte sich mehr und mehr Substanzverlust bemerkbar. Besser lief es bei den Gäste. Sie bewegten den Ball clever und geduldig, spielten freie Würfe heraus und netzten meist in letzter Sekunde ein. Auf Rhöndorfer Seite hingegen drehte der Ball in der Folgezeit ein ums andere Mal eine Ehrenrunde im Ring, um dann doch wieder herauszuspringen. So erklärt sich der 12:0-Run der Gäste bis zum Ende des ersten Viertels, der logischer Weise zur komfortablen 11:18-Führung führte.
Überlegen spielten die Gäste weiter. Zum Seitenwechsel betrug der Rückstand aus Sicht der Hausherren bereits 15 Zähler (29:44). Auch weil die Feldquote der Dragons mit 32 Prozent unterirdisch war. Besonders jenseits der Dreipunktelinie lief wenig. Ganze zwei Treffer bei neun Versuchen sprechen eine deutliche Sprache. Und die Quote sollte sich nach dem Seitenwechsel nicht bessern.. Justin Smith und Sterling Carter trafen so gut wie nichts und der Rest der Mannschaft passte sich dem Niveau an. Eine Feldtrefferquote von 29 Prozent spricht Bände. Da halfen auch 20 Offensiv-Rebounds wenig, weil die zweiten Chancen weitestgehend ausgelassen wurden.
Bryan Smithson und Hrvoje Kovacevic hatten in der zweiten Halbzeit das Geschehen auf dem Parkett jederzeit fest im Griff. Gekonnt setzten die beiden Guards ihre Nebenleute in Szene. Zum Topscorer der Partie avancierte Devin White mit 17 Punkten, gefolgt von Bryan Smithson (14 Pkt.), Kristian Kuhn (11) uns Albert Kuppe (11). Allesamt legten mehr Punkte auf als der beste Korbschütze der Dragons, Justin Smith. Er legte zehn Punkte auf und blieb damit deutlich unter seinen Möglichkeiten. So wurde die Chance verpasst, die rote Laterne an Leverkusen abzugeben, die ihrerseits in Hanau eine ähnlich bittere Pille zu schlucken hatten (82:57).
Branislav Ignjatoviv (Headcaoch Heidelberg): Das war heute wohl unsere beste Saisonleistung. Wir haben das ganze Spiel über gute Entscheidungen getroffen und unsere Chance hochprozentig verwertet. So war es für Rhöndorf sicherlich schwer, gegen uns zu spielen. Unsere Leistung freut mich besonders, wenn man bedenkt, welche Veränderungen die Mannschaft in dieser Saison durchlebt hat.
Boris Kaminski (Headcoach Rhöndorf): Eigentlich haben wir unser System diszipliniert ausgespielt, freie Würfe kreiert, allerdings so gut wie nichts getroffen. Selbst einfache Korbleger gingen daneben. So kann man natürlich keine Spiele gewinnen. Auch unsere Defensive hat ordentlich gearbeitet. Bitter war jedoch, dass Heidelberg uns ein ums andere Mal mit der ablaufenden Shot-Clock Dreier eingeschenkt hat.
Rhöndorf: Carter (8 Pkt./1-3er), Hamilton (7/1), Frankl-Maus (5/1), Smith (10), Schönborn (8), Winterhalter (4), Wendeler (8), Lodders (4), Milovic (2), Tratnjek (2)
Heidelberg: Kovacevic (9 Pkt./1-3er), Wiedeman (9), Smithson (14/4), Kuhn (11), Kuppe (11/3), White (17/1), Rockmann (9/1), Würzner (1), Nägele, Rupp, Steinort
Rhöndorf/Nürnberg: FG 29%/53%, 2er 35%(18/51)/54%(19/35), 3er 14%(3/21)50%(10/20), FT 62%(13/21)/62%(13/21), R 40/42, AS 10/21, ST 6/6, TO 11/18, BS 1/3, PF 21/22