Bad Honnef | Rhöndorfs deutsche Riege schlug sich gegen Trier tapfer, musste sich der individuellen Klasse der Gäste dennoch mit 60:100 (37:53) klar geschlagen geben. Besonders jenseits der Dreier-Linie waren die Gladiators mit einer Trefferquote 61 Prozent übermächtig.
Die ersatzgeschwächten Dragons, die innerhalb von vierzehn Tagen mit Justin Smith und Sterling Carter zwei ihrer amerikanischen Akteure verloren, spielten überraschend selbstbewusst auf. Jordan Hamilton, dessen Eltern aus den USA angereist waren, trug mit sieben Punkten zur frühen 11:5-Führung für die Hausherren bei. Dann bekamen die Gäste die Partie immer besser in den Griff, Rhöndorf blieb bis zur 15. Minute jedoch noch in Schlagweite (32:38). Erst ein 10:0-Lauf der Trierer in den letzten 120 Sekunden vor der Halbzeitpause sorgte für einen noch deutlicheren Rückstand (37:53).
Im dritten Viertel legten die Moselstädter dann den Hebel radikal um. Rhöndorfer Ballverluste häuften sich und Trier kam zu etlichen einfachen Korberfolgen. Logische Konsequenz: 27:4 Punkte für die Gäste. Damit war die Partie bereits in der 27. Minute beim Zwischenstand von 43:80 entschieden. Insgesamt war das 60:100-Endergebnis Spiegelbild der Kräfteverhältnisse.
Marco van den Berg (Headcoach Trier): Zunächst muss ich Rhöndorf ein Kompliment machen, die Mannschaft hat mit großem Herz gekämpft. Im dritten Viertel haben wir in der Defensive richtig Druck gemacht und guten Transition-Basketball gespielt, was den Dragons große Probleme bereitet hat. Eigentlich sind wir von der Dreierlinie eine der schlechtesten Teams der Liga, heute haben wir allerdings viele freie Würfe kreiert und getroffen. Ein Ziel gegen Rhöndorf war, das wir als Mannschaft spielerisch einen Schritt nach vorne machen, was uns gelungen ist. Denn in den Play offs möchten wir noch für die ein oder andere Überraschung sorgen.
Christian Mehrens (Headcoach Rhöndorf): Es ist mal wieder deutlich geworden, das es uns an individueller Klasse fehlt, um ein Team wie Trier ernsthaft zu gefährden. Alleine ein Spieler wie Dwayne Evans sucht in der Liga seinesgleichen. Er hat den Ball superschnell nach vorne bewegt, selbst abgeschlossen oder klug gepasst. Da waren unsere jungen Center wie Alexander Angerer oder Robin Lodders einfach überfordert. 21 Assists und 20 Punkte in Korbnähe haben mir allerdings gezeigt, dass wir dann erfolgreich waren, wenn wir als Team konsequent zusammengespielt haben. Darauf lässt sich aufbauen.
Rhöndorf: Hamilton (20 Pkt. / 2-3er), Frankl-Maus (3/1), Schönborn (9), Winterhalter (4), Wendeler (9), Lodders (2), Milovic (2), Angerer (6), Möller, Tratnjek, Falkenstein
Trier: Evans (22 Pkt. / 1-3er / 11 Rebs.), Eggleston (12), Smit (7/2), Schmitz (5/1), Spearman (13/3), Ahelegbe (9/1), Raffington (11), Dahlem (5/1), Weber (6), Herrera (5/1), Dietz (2), Breiling (3/1)
Rhöndorf/Trier: FG 41%/53%, 2er 50%(20/40)/57%(26/46), 3er 19%(3/16)61%(11/18), FT 73%11/15)/65%(15/23), R 29/39, AS 21/21, ST 3/13, TO 21/12, BS 3/4, PF 16/15
Foto: Dragons