Bad Honnef | Während die Johannes-Kirmes Samstagabend in der City besuchsmäßig ein Bild des Jammers bot, ging knapp zwei Kilometer weiter nordwestlich die Post ab. Rund 800 in Weiß gekleidete Feinschmecker trafen sich im Reitersdorfer Park zum dritten Mal zum Dîner en blanc – und das bei unter 18 Grad.
Gegen Mittag war für Immobilien Staffel-Chef Hartmut Schneider klar, dass der Kartoffelsalat zwar angerichtet wird, aber wohl eher zu Hause zum Verzehr auf den Tisch kommt. Da regnete es noch in Bad Honnef und neben Schneider glaubte wohl so recht kaum einer daran, dass sich am Abend der Mittelstand und höher im vom Freundeskreis gepflegten Park trifft. Bis auf den Master of Dinner, Peter Hurrelmann. Für ihn stand fest: Es wird zwar nicht sehr warm, aber der Regen geht vorbei. Er sollte recht behalten.
Die neue Sprecherin der Grünen, Ina Briese, wusste sich wie viele andere gegen die Kälte zu schützen. Mit warmer Bekleidung und großem Hut trotzte sie der Kälte und wenn es doch einmal zu kühl wurde, wärmte sie sich am offenen Feuer.
SPD-Chef Guido Leiwig sorgten weniger die Temperaturen, als vielmehr lästige Fragen wegen der angestrebten Koalitionsgespräche der CDU. Er versichert, „wir werden mit der CDU natürlich sprechen, sind dabei aber ganz entspannt. Wir stehen gut da, haben keinen Druck“.
Anders als in den letzten beiden Jahren verzichtete heute der Gospel-Chor ’n Joy auf einen Auftritt, dafür zog ein Saxophonist seine Runden. Es wurden auch wieder Aktien zum Kauf angeboten. Diesmal bekam der Meist-Käufer keine Seereise geschenkt sondern eine Jahresfamilienkarte für die Landesgartenschau: „Somit haben wir im Vergleich mit den Mitbewerbern wieder die Nase vorn“, neckte LaGa-Kommunikationschef Hurrelmann. „Nachdem Kamp-Lintford beim LaGa-Lied gleichgezogen hat, haben wir nun als erste Stadt eine Familienkarte“.
Auf noch etwas machte Hurrelmann die Besucher aufmerksam: „Wir befinden uns hier auf Boden der Landesgartenschau.“ Bekanntlich zählt im Falle des Zuspruchs der Reitersdorfer Park zu den ausgewählten LaGa-Grünflächen.
Auch 2016 soll es wieder ein Dîner en blanc geben. „Mittlerweile sind wir so gut eingespielt, dass wir mit jeder Situation flexibel umgehen können“, erklärt Hurrelmann. Bislang machten den Organisatoren noch die Dixi-Klos Sorgen. Der Vermieter ließ eine Stornierng nur bis vier Wochen vor Termin zu. Heute habe man einen Anbieter, der auf solche Fristen nicht besteht.