Bad Honnef/Speyer | Einen überzeugenden Auswärtserfolg landeten die Dragons Rhöndorf am 17.Spieltag der ProB Süd. Bei den BIS Baskets Speyer setzte sich das Team von Headcoach Boris Kaminski am Samstagabend souverän mit 93:62 (58:35) durch. Für die Gastgeber war es die erste Heim-Niederlage nach zuletzt vier Siegen in Folge.
Früh legten die Drachen in der Speyerer Nord-Halle den Grundstein zum Sieg. Im Gegensatz zur vergangenen Auswärtspartie in Leitershofen brannten sie diesmal im ersten Viertel ein wahres Offensiv-Feuerwerk ab und hatten nach zehn gespielten Minuten bereits 36 Punkte auf dem Konto. Vor allem Cory Remekun war in den Anfangsminuten überhaupt nicht zu kontrollieren. 14 Zähler erzielte der US-Center vor der ersten Pause, darunter sogar ein erfolgreicher Distanztreffer. Da auch Kapitän Nick Larsen an seiner alten Wirkungsstätte hervorragend aufgelegt war, alleine in den ersten zehn Minuten fünf Assists verteilte und am Ende ein „Double-Double“ erreichte, zogen die Dragons den Hausherren schnell den Zahn. Bis zur Halbzeit bauten sie die Führung bis auf 23 Punkte aus, so dass Boris Kaminski bereits frühzeitig allen Akteuren ausreichend Spielzeit einräumte. Die dankten es ihrem Trainer, ließen keinerlei Bruch im Spiel erkennen und trugen sich am Ende alle in die Korbjägerliste ein.
Die Drachen legten los wie die Feuerwehr. Nick Larsen traf direkt im ersten Angriff einen Dreier und setzte damit das Startsignal für ein spektakuläres erstes Viertel. Tim Schönborn legte nach einem Steal nach, ehe Cory Remekun seine erste Duftmarke setzte. Der Center nahm ein Zuspiel von Nick Larsen außerhalb der Zone an, hob explosiv ab und hämmerte den Ball trotz Foulspiels von Kevin Luyeye-Kuelusukina kraftvoll durch die Reuse. Ein „Poster-Dunk“ der ganz besonderen Sorte (0:7/2´). Davon beflügelt drehte der US-Boy nun richtig auf. Selbst vor Dreiern schreckte der vor Selbstvertrauen nur so strotzende Center nicht zurück. Ungläubige Gesichter auf der Bank und bei den rund 50 mitgereisten Drachen-Fans, als Remekun von jenseits der 6,75-Meter-Linie abdrückte und den Ball tatsächlich im Korb versenken konnte (5:13/3´). Den Dragons gelang nun einfach alles, nach nicht einmal der Hälfte des ersten Viertels hatten sie nach einem Dreier von Tim Schönborn bereits 22 Zähler auf der Habenseite (10:22). Nach zehn Minuten waren es bei einer 74-prozentigen Trefferquote aus dem Feld deren 36.
Diese Treffsicherheit setzte sich auch im zweiten Viertel fort. Bastian Winterhalter und Viktor Frankl-Maus setzten von der Bank kommend Ausrufezeichen und bauten die Führung weiter aus. Ein schönes Zuspiel des Point Guards verwandelte der vor der Halbzeit fehlwurflose Winterhalter zum 26:43 (12´). Wenig später zeichnete sich Frankl-Maus persönlich für die bis dato höchste Führung im Spiel verantwortlich (26:47). Speyer kam durch Billy Mc Shepard zwar wieder etwas näher heran (33:49/16´), doch zwei Dreier von Frankl-Maus sowie Edmunds Tukiss ließen den Vorsprung wieder auf über 20 Punkte anwachsen (33:55/18´). Ebenfalls aus der Distanz setzte schließlich Sascha Tratnjek den Schlusspunkt einer bärenstarken ersten Halbzeit. Die Quote war mit 66 Prozent auch zu diesem Zeitpunkt außergewöhnlich hoch. Zudem kontrollierten die Drachen gegen die Rebound-Maschine Marcus Smallwood die Bretter (12:18).
Die Partie war eigentlich schon da entschieden. Und die Gäste ließen auch nach dem Seitenwechsel keinerlei Zweifel am Auswärtserfolg aufkommen. Abgeklärt spielten sie in der Offensive immer wieder den freien Mann an und ließen die Baskets in der Defensive weiter kaum zur Entfaltung kommen. Nachdem Edmunds Tukiss in der 26. Minute zum 46:71 getroffen hatte, war der Arbeitstag für die Leistungsträger Cory Remekun und Fabian Thülig bereits vorzeitig beendet. Boris Kaminski schickte dafür die Youngster Florian Wendeler und Joel Zeymer zurück aufs Parkett. Das tat dem Spielfluss der Drachen aber überhaupt keinen Abbruch. Im Gegenteil. Binnen drei Minuten baute Rhöndorf den Vorsprung mit einem 10:0-Lauf weiter aus (46:81/29´). Die Quote bewegte sich dabei auch hier noch jenseits der 60 Prozent.
Im Schlussabschnitt ließen es die Dragons dann erstmals etwas ruhiger angehen. Im Gefühl des sicheren Sieges schalteten sie in der Offensive ein paar Gänge runter und verpassten dadurch auch die zuvor in Reichweite erscheinende magische Grenze von 100. Florian Wendeler tat jedoch fleißig weiter etwas für seine persönlichen Statistiken. Der junge Center war an beiden Enden des Feldes sehr präsent und erreichte am Ende mit zehn Punkten sowie zehn Rebounds sogar noch ein „Double-Double“. Die letzte Aktion des Spieles war aber Edmunds Tukiss vorbehalten. Einen Pass von Nick Larsen nahm der Lette mit dem Rücken zum Korb in der Luft an und verwandelte akrobatisch zum 62:93-Endstand.
Boris Kaminski: „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Es war eine echte Teamleistung, zu der jeder seinen Teil beigetragen hat. Wenn man dennoch jemanden hervorheben möchte, dann sind das Cory Remekun und Nick Larsen. Beide haben im ersten Viertel die Richtung vorgegeben und unserem Spiel Sicherheit verliehen. So kann es gerne weitergehen. Gegen Baunach wollen wir nun zu Hause nachlegen.“
BIS Baskets Speyer: Smallwood (12/1 Dreier, 10 Rebounds), Okundaye (3), Kaufhold (5/1), Thomas (-), Heck (-), Stoll (8/2), Grunenberg (-), Kuhn (2), Mc Shepard (20/1), Tarver (3), Luyeye-Kuelusukina (7/1), Varagic (2)
Dragons Rhöndorf: Larsen (14/1, 10 Assists), Thülig (4), Tukiss (9/1), Tratnjek (3/1), Schönborn (8/2, 6 Assists), Wendeler (10, 10 Rebounds), Remekun (18/1), Frankl-Maus (13/3, 3 Steals), Zeymer (2, 6 Rebounds), Winterhalter (12)
Speyer/Rhöndorf: Feldquote (40%/55%), 3er (6[21]/9[23]), Freiwürfe(14[24]/8[11]), Rebounds (27/40), Turnover (15/13) Assists (11/24), Steals (6/13), Blocks (4/4), Fouls (15/18)
Philipp Döring