Eine literarische Woche rund um das Buch „Angst“

Bad Honnef | Mit einem neuen Veranstaltungsformat ließ der Verein „Literatur im Siebengebirge“ das diesjährige Projekt „Das Siebengebirge liest ein Buch“ ausklingen: In lockerer Runde traf man sich im Café Schlimbach in Aegidienberg, um bei einem gemütlichen Brunch über das Buch „Angst“ von Dirk Kurbjuweit zu diskutieren, das der Verein in diesem Jahr in den Mittelpunkt der Aktion gestellt hatte.

In der engagierten Diskussion wurde das Buch an Ende der Veranstaltungswoche noch einmal aus allen Blickwinkeln beleuchtet – sprachlich und inhaltlich. Dabei zeigte sich erneut, wie vielschichtig das Buch ist und wie unterschiedlich es von den Lesern bewertet wird. An der einfachen, klaren Sprache von Dirk Kurbjuweit schieden sich ebenso die Geister wie an der Frage, welche inhaltliche Botschaft im Mittelpunkt steht. „Angst“ ist kein Krimi – auf diese Klarstellung hatte der Autor Dirk Kurbjuweit in seiner Lesung im Rahmen der Projektwoche besonderen Wert gelegt. Deshalb nimmt er das (vermeintliche) Ende der Geschichte vorweg. Der Leser solle sich darauf konzentrieren können, warum es zum Mord kommt, nicht darauf, wer der Mörder ist, so Kurbjuweit. Spannend ist das Buch trotzdem von der ersten bis zur letzten Seite.

Wie kann ein Mensch durch psychische Gewalt dazu gebracht werden, zum Mörder zu werden? Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch die literarische Woche.

Am Montag diskutierten Mitglieder des Vereins intern, am Dienstag las Dirk Kurbjuweit selbst aus seinem Buch. Die Lesung war eine Kooperationsveranstaltung mit der Dollendorfer Bücherstube und dem Evangelischen Gemeindezentrum Dollendorf. Auch das Tanzprojekt des Stadtjugendrings unter Leitung von Anna-Lu Masch war in die Woche eingebunden. Zum Thema „Angst“ passend stand es unter dem Motto „Was glaubst Du? Eine tänzerische Auseinandersetzung mit Ängsten und Wünschen.

Am Freitagabend wurde das Kurbjuweit-Werk von einem Literarischen Quartett – angelehnt an das bekannte Fernsehformat – diskutiert: Teilnehmer waren die Verlegerin und Kulturveranstalterin Ingrid Schindler, Monika Vinke (Erziehungswissenschaftlerin), Pfarrer Uwe Löttgen-Tangermann sowie der Schauspieler und Conférencier Fritz von Fingerhoff. Diese Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Förderverein der Stadtbücherei Bad Honnef statt.

Und es gab – wie bereits im vergangenen Jahr – auch wieder ein Quiz zum Buch: Im Rahmen des Literarischen Frühstücks, das am Samstag den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildete, konnte LiS-Vorsitzender Rainer Quink den beiden Gewinnerinnen (Elisabeth Lauer und Lucia Jüngst) jeweils einen Buch-Gutschein überreichen.

Dabei kündigte er an, dass der Verein das Projekt im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen wird. „Derzeit überlegen wir, welches Buch 2016 im Mittelpunkt stehen soll“, so Rainer Quink. „Anregungen sind herzlich willkommen.“ Weitere Infos zum Verein: www.literatur-im-siebengebirge.de

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