Bad Honnef – Die erste Reihe blieb heute Abend im Rathaus frei. Symbol für die Wirtschaft in der City, die unter anderem auf Grund der digitalen Entwicklung ins Mittelfeld abdriftete. Damit sie aber schnell wieder ins erste Glied zurückfindet, lud die Stadt heute Abend zum „Forum Zukunft Innenstadt“.
Der Gestaltungswettbewerb für den Bereich rund um den Markt und der Verkauf der grünen Achse zwischen Hauptstraße und Am Saynschen Hof an einen Projektentwickler seien wichtige Schritte in eine gute Zukunft für Bad Honnef, so Bürgermeister Otto Neuhoff. Mit der Entwicklung an der Kirchstraße und der Post stünden bald interessante Flächen für einen Vollsortimenter zur Verfügung.
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Während andernorts die Städte den Raum für den Einzelhandel verkleinern, könne Bad Honnefs Innenstadt mit Maßnahmen und Erfolgen wie den genannten auf eine positive Entwicklung blicken, so Neuhoff weiter. Jetzt wolle die Verwaltung darauf aufbauen und das Zentrum lebendig und einladend gestalten.
Fachleute wie der Vorsitzende des Aufsichtsrats der INTERSPORT Deutschland e.G., Knud Hansen, Dr. Markus Preißner vom Kölner Institut für Handelsforschung Köln und Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn – Rhein-Sieg – Euskirchen diskutierten mit dem geladenen Publikum darüber, wie man Kunden für einen Einkauf in der City begeistern könne.
Im Vordergrund stand natürlich die Anpassung an die digitale Entwicklung. Die habe alle Lebensbereiche erfasst und würde in der Zukunft noch eine größere Rolle spielen, so Knud Hansen. An der Digitalisierung käme man nicht mehr vorbei und da junge Menschen einen besonders guten Zugang zum Web und den sozialen Medien hätten, sollten sie auch eine entsprechende Chance bekommen. Gepaart mit einem guten Händlerservice, einer hohen Aufenthaltsqualität, einer verlässlichen Infrastruktur und vor allem einer guten eigenen Vernetzung käme man dann dem Ziel einer funktionierenden Innenstadt ein großes Stück näher.
Für Jannis Vassiliou ist es wichtig, dass eine Stadt dem Kunden die Möglichkeit bietet, etwas entdecken zu können, sie müsse spannend sein. Und Markus Preißner rief noch einmal eindringlich in Erinnerung, dass der Toppgrund für den Besuch einer City das Einkaufen sei. Das müsse man ernst nehmen.
Charlotte Timons von Karlottas am Markt hatte da auch schon ein Basis-Rezept parat, sie wünscht sich eine gemeinsam abgestimmte Öffnungszeit. So seien Samstagnachmittag die meisten Geschäfte dicht. Da mache sie den meisten Umsatz. Und: natürlich müsse man Bock aufs Geschäft haben.
Bock aufs Geschäft hat Walter Löbach vom Bürofachgeschäft Retz mit Sicherheit, die Sache mit den Öffnungszeiten sieht er differenzierter. Wenn samstags nach 14 Uhr niemand mehr käme, mache es für ihn keinen Sinn, länger im Geschäft zu sein.
Viele neue Erkenntnisse gab es am heutigen Abend zwar nicht, dennoch war die Veranstaltung sicherlich lohnend, allein schon aus Motivationsgründen. Bürgermeister Otto Neuhoff ist zuversichtlich und spricht von einem Prozess. Es sei wie bei einem guten Käse und einem guten Wein: Sie müssten reifen und brauchten dafür Zeit.
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