Bad Honnef – Die Schließung der Geburtsstation im Bad Honnefer Cura-Krankenhaus schlägt hohe Wellen. Und einmal mehr wird deutlich, dass das Kranken- und Gesundheitssystem in Deutschland reformiert werden muss. Einerseits hohe Qualitätsanforderungen (was richtig ist), andererseits keine finanzielle und damit auch personelle Anpassung. Letztlich waren auch neue Tarifverträge mit dafür ausschlaggebend, dass sich der Krankenhausträger GFO zur Schließung durchgerungen hat. Sie hätten weitere 500.000 EUR an Kosten ausgemacht und das Defizit auf 1,2 Millionen EUR pro Jahr gesteigert.
Aber auch die individuelle Krankenbetreuung ist natürlich ein Thema. Immer öfter schließen kleinere Krankenhäuser zu Gunsten großer zentraler Gesundheitszentren. Opfer sind dann oftmals auch lokale Geburtsstationen.
Dass gerade wie in Bad Honnef Geburtsstationen schließen müssen, klingt verwunderlich. So buhlt die Stadt um junge Menschen, die vermutlich ja irgendwann auch einmal Kinder möchten. Eine persönliche Begleitung während der Schwangerschaft bis zur Entbindung ist sicherlich bei der Wohnortsuche ein nicht zu unterschätzendes Qualitätsmerkmal. Hinzu kommt das Sicherheitsgefühl.
Natürlich gilt das auch für andere Kommunen. Die bediente die Bad Honnefer Cura-Geburtsstation im erweiterten Umkreis gleichwohl mit.
Mit Eitorf und St. Augustin wird nun die dritte Geburtsstation im rechtsrheinischen Bereich des Kreises aufgegeben. In einem offenen Brief wendet sich der SPD-Kreistagsabgeordnete Denis Waldästl an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und fordert die Sicherstellung der geburtsmedizinischen Versorgung im Rhein-Sieg-Kreis. Waldästl: „Neben einer wohnortnahen und sicheren Gesundheitsversorgung, ist es die Aufgabe von Politik auf allen Ebenen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass junge Menschen ihren Kinderwunsch realisieren können. Hierzu zählt zwangsläufig auch die sichere medizinische Versorgung zur Geburt.“
Vertreter fast aller Parteien fordern ein Umdenken in der Gesundheitspolitik. Eine bessere Chance, die Bedeutung von politischem Miteinander unter Beweis zu stellen, gibt es eigentlich nicht.
Überreichung von 6000 Unterschriften am Freitag vor dem Rathaus
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