Bonn/Bad Honnef. Seit der Bestätigung des General-Anzeiger-Verkaufs an die Rheinisch-Bergische Verlagsgesellschaft durch das Bundeskartellamt warten Kunden und Mitarbeiter auf Erklärungen, wie es in der Zukunft mit dem Blatt weitergehen soll. Laut Medienmagazin „journalist“ gilt der GA als „Sahneschnittchen“. Dank seines bildungsbürgerlichen Publikums sei er gut am Markt etabliert.
In Bonn werde heftig spekuliert, ob Verlagsabteilungen nach Düsseldorf verlagert würden, so der „journalist“ weiter. In einem Beitrag zur Zukunft der Zeitung wird Presseforscher Horst Röper mit den Worten zitiert, er rechne damit, dass die RP-Mediengruppe dem allgemeinen Trend zur Zentralisierung der überregionalen Berichterstattung folgen wird und der GA immer mehr Teile aus Düsseldorf übernehmen werde. Röper ist Geschäftsführer des renommierten Medienforschungsinstituts FORMATT in Dortmund.
Für die Aussage würde laut „journalist“ die Schaffung technischer Voraussetzungen für eine enge Vernetzung der dem Verlag angeschlossenen Medienhäuser sprechen. So würden die zur Gruppe gehörenden Zeitungen zurzeit auf ein einheitliches Redaktionssystem umgestellt.
Die Auflage und das Anzeigenaufkommen des GA sanken wie in anderen Verlagshäusern in den letzten Jahren stark. Seit 2010 gibt es mit der „Kölnischen/Bonner Rundschau“ eine gemeinsame Mantelredaktion.
Kritiker werfen dem Management vor, frühzeitig zu wenig in den Ausbau der qualitativ hochwertigen Lokalberichterstattung und die Onlineentwicklung investiert zu haben.