Bad Honnef – Vor 65 Jahren, am 31. Juli 1957, erlebte Bad Honnef die vermutlich schwerste Zugkatastrophe. Es war noch früh am Morgen, genau um 7.05 Uhr, als auf dem Gleis 4 des Honnefer Bahnhofs zwei Güterzüge frontal zusammenstießen. Der 45 Jahre alte Zugführer des aus Unkel kommenden Zuges starb bei dem Unglück. Er wurde zwischen Tender und einem Waggon eingeklemmt. Sein Kollege sprang noch rechtzeitig von der Lok ab und wurde später verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Auch zwei weitere Kollegen wurden verletzt.
Beide Lokomotiven wurden schwer beschädigt, etwa 20 Waggons entgleisten und wurden zum Teil zertrümmert, eine Wand des Güterschuppens wurde eingedrückt. Es entstand ein Schaden von 30.000 DM.

Die HVZ berichtete, dass der aus Königswinter kommende Zug das Haltesignal überfahren hatte. Bei dichtem Nebel prallten die Züge mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 Stundenkilometer aufeinander. Mitarbeiter einer nahegelegenen Konservenfabrik leisteten erste Hilfe. Umliegende Ärzte hatten sich um die ärztliche Versorgung der Verletzten gekümmert.
Empörend sei die geringe Hilfsbereitschaft auf dem Bahnhof stehender Fahrgäste gewesen, schrieb die HVZ einen Tag nach dem Unfall. Auch hätten sich einige Pkw-Besitzer geweigert, die blutenden Verletzten ins Krankenhaus zu transportieren. Die Post hätte dann ein Fahrzeug eingesetzt.
Infos und Bilder: Archiv Martin Maus / Virtuelles Brückenhofmuseum / HVZ