Von Marian Hogrebe
Bad Honnef | Der FV Bad Honnef verliert nach einer desaströsen Vorstellung deutlich gegen den Aufsteiger SSV Homburg-Nümbrecht.
Auf die unnötige Niederlage im Spiel gegen die SG Worringen zeigte die Mannschaft letzte Woche mit dem Unentschieden gegen den Siegburger SV die richtige Reaktion. Beim Gastspiel im Bergischen galt es nun, diese Leistung zu bestätigen und mit einem Sieg den Anschluss an das obere Tabellendrittel zu halten.
Der HFV musste neben Richard von Klaß auch auf Eren Canatar verzichten, der an einer Sprunggelenksverletzung laboriert. Für den Routinier auf der rechten Abwehrseite rückte Gürsel Boztas in die Startelf.
Auf dem engen Kunstrasenplatz in Nümbrecht entwickelte sich gleich zu Beginn eine Partie mit hohem Tempo. Das Honnefer Mittelfeld zeigte sich jedoch selten anspielbar, so dass ein geordneter Spielaufbau der Badestädter nicht gelang. Die Hausherren waren währenddessen stets präsenter in den Zweikämpfen.
Trotzdem kam die Führung der Gastgeber überraschend. Ein Schuss des Homburgers Manuel Schwarz aus dem linken Halbfeld senkte sich unhaltbar in das lange Eck der Badestädter (11.).
Fast im Anschluss hatten die Honnefer eine gute Gelegenheit, den Spielstand auszugleichen. Tobit Hogrebe startete durch die Abwehr des SSV, sein Schuss landete aber nur am Außennetz.
Trotz teils intensiver Bemühungen gelang es dem HFV nicht, ein ordentliches Aufbauspiel zu entwickeln. Erschwerend dazu wurden die defensiven Zweikämpfe nie konsequent angenommen. Die Art und Weise, in der Bad Honnef das Spiel anging, sorgte dafür, dass der Aufsteiger Homburg-Nümbrecht seine durchaus vorhandenen fußballerischen Qualitäten zur Geltung bringen konnte.
So kamen die Offensivspieler des SSV dem Tor des HFV mehrmals gefährlich nahe. Bei zwei Gelegenheiten forderte ein Großteil der Zuschauer sogar einen Elfmeterpfiff. In der 37. Minute führte eine dieser brenzligen Situationen tatsächlich zu einem Strafstoß. Nach einem Foulspiel von Boztas im Strafraum verwandelte Julian Schwarz den fälligen Elfmeter zum 2:0.
Auch in den letzten Minuten der ersten Halbzeit ging die Honnefer Hintermannschaft nie konsequent genug in die Zweikämpfe. Besonders die Kopfballduelle in der eigenen Hälfte wurden fast immer verloren. Diese eklatante Schwäche führte dann zum 3:0, als ein Eckball der Gastgeber unbedrängt eingenickt werden konnte.
Nach dem Seitenwechsel keimte durch das 3:1 kurzzeitig wieder Hoffnung auf. Ein hervorragend getretener Freistoß des Honnefers Kevin Leisch fand den Kopf von Andre Klug.
Der HFV profitierte hiervon nur kurzzeitig. Wie bereits zuvor wurden die Zweikämpfe fast nie konsequent angenommen. Gerade in der Luft hatten die Gäste häufig immer das Nachsehen.
Der SSV kam zu weiteren hochkarätigen Möglichkeiten, der Bad Honnefer Schlussmann Hoeschel konnte hier wiederholt brenzlige Situationen entschärfen. In der 62. Minute war er jedoch machtlos, als Kilian Seinsche eine Flanke von der rechten Seite ungestört zum 4:1 einköpfte. Zehn Minute später hätten die Homburger sogar auf 5:1 erhöhen können, eine Bogenlampe prallte vom Innenpfosten zurück ins Spielfeld.
Die Schlussphase gehörte weiterhin den Gastgebern. Der HFV hatte den Homburgern zu diesem Zeitpunkt schon lange nichts mehr entgegenzusetzen. Der Abpfiff des Schiedsrichters war dann ein erlösender Schlusspunkt unter die mit Abstand schlechteste Saisonleistung des FV Bad Honnef.
Das Spiel offenbarte, dass der HFV im Moment mit Sicherheit nicht zu den Favoriten der Liga zu zählen ist. Die Aufgabe für die nächsten Wochen muss nun lauten, sich von den Abstiegsplätzen zu distanzieren und sich auf seine Stärken zurück zu besinnen. Dann kann ein erneuter Angriff auf die oberen Plätze der Tabelle gestartet werden.