Szene aus dem Spiel der beiden Mannschaften im Dezember 2016 im Menzenberger Stadion
Bad Honnef. Der FV Bad Honnef marschierte an den letzten Spieltagen weiter in Richtung Klassenerhalt. Dass die Schritte in Richtung des erhofften Ziels zuletzt kleiner gerieten, ist angesichts der angespannten Personalsituation im Honnefer Lager vollkommen nachvollziehbar. Zumal mit Kevin Leisch (starke Schulterprellung) und Michael Schülgen vergangene Woche zwei weitere Leistungsträger ins inzwischen gut besuchte HFV-Lazarett wechselten. Als Ausrede sollte diese Situation vor dem heutigen Gastspiel beim Tabellenletzten allerdings nicht herhalten. Gegen den TuS Mondorf wollte die Klohe-Elf unbedingt punkten.
Die Vielzahl an Ausfällen bei den Grün-Weißen führte dazu, dass der FV Bad Honnef mit Ibrahim Memet einen Akteur der Zweitvertretung von Beginn an ins Rennen schickte. Auch Christopher Gallego musste trotz Trainingsrückstand von Beginn an ran. Auf der Auswechselbank nahmen lediglich Ersatztorhüter Alexander Baulig sowie Timon Ünaler (HFV II) Platz. Routinier Thorsten Hanisch tauchte zwar auf dem Spielberichtsbogen auf, war jedoch aufgrund einer im Aufwärmprogramm erlittenen Verletzung keine echte Alternative.
Trotz dieser aus der Not geborenen Startelf nahmen die Honnefer nach Spielbeginn schnell das Heft in die Hand. Schon in der zehnten Minute des Spiels hätten die Badestädter in Führung gehen können, als HFV-Stürmer Manuel Jäger eine scharfe Hereingabe von Milot Hakolli knapp mit dem Kopf verfehlte.
Gefühlte Augenblicke später zog Marco Poetes auf der linken Seite in den gegnerischen Strafraum und brachte den Ball derart scharf vor den Mondorfer Kasten, dass ein Akteur der Gastgeber nur noch in das eigene Tor klären konnte (12.).
Die Freude über den verdienten Führungstreffer sollte jedoch nicht lange währen. Ein nicht konsequent verteidigter Angriff der Mondorfer führte trotz vermeintlicher Abseitsstellung zum schnellen Ausgleich (Sterzenbach, 16.).
Bis in die Schlussphase der ersten Halbzeit hatten die Gäste aus Honnef die besseren Chancen den Spielstand erneut zu erhöhen, doch Manuel Jäger (18.) und Marco Poetes (29.) scheiterten jeweils aus aussichtsreicher Position. Kurz vor dem Seitenwechsel verpassten es die Mondorfer nach einem Angriff über den linken Flügel eine Führung mit in die Kabine zu nehmen (42.).
Im zweiten Durchgang flachte das Spielgeschehen merklich ab. Doch der HFV blieb die aktivere Mannschaft und erspielte sich gleich mehrere hochkarätige Chancen. Die mangelnde Chancenverwertung wurde schließlich hart bestraft. Nach einem komplett unnötigen Ballverlust im eigenen Spielaufbau konterte der TuS Mondorf die Honnefer Hintermannschaft eiskalt aus. Rachid Eckert musste nur noch zur 2:1 Führung einschieben (78.).
Der Führungstreffer entfachte den Kampfeswillen der Gastgeber, doch die nächste große Gelegenheit gehörte wieder dem FV Bad Honnef, als gleich zwei Grün-Weiße eine vielversprechende Hereingabe von der rechten Seite verpassten (81.). Die Badestädter bäumten sich daraufhin ein letztes Mal gegen die drohende Niederlage auf.
Der starke Milot Hakolli spielte mit einem klugen Pass Kapitän Benjamin Krayer frei, der in den Strafraum zog und den Ball per Picke im langen Toreck zum 2:2 versenkte (87.). Dass es bis zum Schlusspfiff bei diesem Spielstand blieb, war HFV-Keeper Marcel Gehrlein zu verdanken, der mit einer Glanzparade in der letzten Spielminute den Punktgewinn verteidigte.
Angesichts des Spielverlaufs und der Personalsituation waren Fans und Mannschaft mit dem Punkt beim Tabellenletzten durchaus zufrieden. Das heutige Unentschieden muss im größeren Zusammenhang gemeinsam mit den letzten erkämpften Punktgewinnen betrachtet werden. Auch kleine Schritte helfen dem HFV derzeit weiter.
Schon kommenden Donnerstag werden zumindest viele Fans diesen großen Zusammenhang für 90 Minuten ausblenden. Im Nachholspiel gegen den VfL Rheinbach geht es dann neben dem Derbysieg auch um eine kleine Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt. Auch hier werden die Honnefer im Vorfeld keine Ausreden suchen und alles versuchen, um den Fans mit einem Sieg im Derby die ohnehin starke Rückrunde zu vergolden.