Bad Honnef – Es scheint, als hielte jemand seine schützende Hand über die Landesligamannschaft des FV Bad Honnef. Obwohl sie heute wieder unterlag, ist im Kampf gegen den Abstieg immer noch nichts verloren. Denn die direkten Mitkonkurrenten konnten sich ebenfalls nicht verbessern.
Acht Punkte liegen zwischen dem letzten und dem rettenden viertletzten Tabellenplatz. Auf dem steht zurzeit der SV Schlebusch. Und die Schlebuscher sind in der kommenden Woche der nächste Gegner des HFV.
Sollte Honnef dieses Spiel dann erneut als Wendespiel betrachten, muss die Elf von Benny Krayer aber eine Schippe drauflegen. Heute machte sie zunächst nicht den Eindruck, als wollte sie mit aller Macht den Gegner aus Deutz bezwingen. So hörte man auch häufig den grün-weißen Coach rufen: „Weiter! Weiter! Dranbleiben!“
Nach etwa 20 Minuten nahm sich Dominik Schneider ein Herz und zielte hoch in die rechte Ecke des Deutzer Kastens. Guter Schuss, der aber sein Ziel um Zentimenter verfehlte. Fast im Gegenzug verursachte der HFV ein Foul, dem das 0:1 folgte. Lukas Michaelis brachte den Ball im Liegen per Fallrückzieher unter. Es standen genügend Honnefer Spieler um ihn herum, die dieses Tor hätten vereiteln können. Wie konnte das nicht gelingen?

In der zweiten Halbzeit ging Honnef konzentrierter ans Werk, wenn auch die (eigentlich gute) Defensive so manches Geschenk verteilte. So hatten die Gastgeber Glück, als Morice Zumhoff im HFV-Tor dreimal hintereinander super reagierte und ein weiteres Tor verhinderte. Das fiel dann doch in der 65. Minute durch Dias Kalybayev. Voraus ging erneut ein unverständlicher Abspielfehler. Zwischenzeitlich hatte Honnefs Trainer Benny Krayer die gelbe Karte erhalten, nachdem er sich lautstark über ein vermeintliches Handspiel eines Deutzers im Strafraum beschwerte. Der Schiri sah die Situation anders.
Als niemand mehr auf den HFV setzte, schlug Tobias Klokhammer in der 79. Minute zu. Zehn Minuten später war der Traum vom Ausgleich oder gar vom Sieg wieder beendet. Der Deutzer Riki Isobe erzielte das dritte Tor für sein Team.
Adrian Rosemund schaffte für den HFV noch das zweite Tor eine Minute vor dem Abpfiff. Zu einem Punktgewinn reichte es nicht mehr.

Unverständlich, warum der HFV mit dieser Spielerqualität kaum Siege einfährt. Was auffällt, sind Unkonzentration beim Abspiel, was dem Gegner ständig Vorteile bringt und Kraft kostet beim Versuch, den Fehler wieder auszubügeln. Auch Standardsituationen wie Freistöße und Eckbälle bringen selten etwas ein. Und heute hatte es zeitweise den Anschein, als hätten einige Spieler den Respekt vor dem eigenen Können und der eigenen Kreativität verloren. Mit anderen Worten: sie spielten verkrampft. Man muss sich nicht immer den FC Bayern zum Vorbild nehmen.