Bad Honnef | Im HFV-Spiel steckt zurzeit der Wurm. Nachdem zuletzt Erfolge in der Meisterschaft ausblieben, versagte heute die Mannschaft im Spiel um den 3. Platz im Kreispokal. Mit 1:2 unterlagen die Paulsen-Schützlinge in Niederkassel gegen den Bezirksligisten FC Spich. Das Honnefer Tor erzielte per Kopf ein Spicher.
Energisch begannen die Honnefer die ersten Minuten. In der 10. Minute hatte Nhu-Phan Nguyen die erste Großchance, als er vor Spichs Torwart Philipp Knockenhoff auftauchte, der den schwachen Abschluss aber entschärfen konnte. Kurz darauf spielte sich Eren Canatar bis kurz vor den Strafraum durch, sein Pass zu Nhu-Phan blieb stecken – symptomatisch für das HFV-Spiel. Viele Bälle landeten beim Gegner oder rollten ins Leere.
Im Gegenzug wäre Spich nach einem Konter fast die Führung gelungen. Der Schuss ging allerdings weit über das Tor. Nach einem weiten Pass von Richard von Klaß in den Sechzehner lenkte der Spicher Ali Elyakine den Ball per Kopf zum 1:0 für die Grün-Weißen ins eigene Tor.
Bewundernswert, wie die eine Klasse tiefer spielenden Spicher den Rückschlag wegsteckten. In der 29. Minuten wurden sie durch den Ausgleich von Martin Greulich belohnt, der die Honnefer Hintermannschaft schlecht aussehen ließ und Schlussmann Nico Pfennig mit einem Heber überlistete.
In der 32. Minute wäre der FC fast in Führung gegangen, als sich ein Spicher auf der rechten Seite durchsetzte, den Ball aber gegen das Außennetz knallte.
In der zweiten Hälfte versuchte der HFV das Heft in die Hand zu nehmen. Die erste gefährliche Chance hatte allerdings Spich. In letzter Sekunde stoppte Richard von Klaß einen Angriff kurz vor dem Strafraum. Wenig später hatte dann wieder Andre Klug die Möglichkeit zum Führungstreffer. Seinen Schuss konnte der Keeper gerade noch mit den Füßen abwehren.
In einer Phase, in der der HFV immer stärker wurde, wäre Sven Brand fast das 2:1 gelungen. Sein Schuss wurde auf der Linie von einem Spicher Feldspieler abgewehrt. Im Gegenzug erzielte Andre Becker in der 74. Minute das 2:1 für den FC Spich.
Zwar gab der Landesligist nicht auf, kam aber nicht mehr zu zwingenden Torchancen.
Unterm Strich wirkte der Bezirksligist abgeklärter, torgefährlicher und passsicherer. Honnef spielte insgesamt zu hektisch. Anstatt den Ball zu halten und zu warten, bis ein sicheres Anspiel möglich gewesen wäre, wurde mit Risiko geflankt oder gepasst. Der Ball landete dann in der Regel beim Gegner oder im Aus. Andererseits fanden die Laufstärksten Kevin Leisch und Eren Canatar häufig überhaupt keine Anspielstationen.
Abgesehen davon, dass mit Tobit Hogrebe, Dominick Müller und Emanuele Pettineo drei Leistungsträger aus gesundheitlichen beziehungsweise beruflichen Gründen fehlten, machte ein Blick auf die Reservebänke deutlich, in welcher brenzligen Lage sich der HFV befindet: Auf der Spicher Bank saßen sieben, auf der Honnefer mit Torwart Marco Hoeschel drei Auswechselspieler. Lukas Sander verletzte sich zudem beim heutigen „kleinen Finale“ auch noch.
Durch das Ausscheiden aus dem Pokal verliert der HFV nicht nur Einnahmen, sondern auch die Möglichkeit, die peinliche 1:4-Niederlage gegen Homburg-Nümbrecht wett zu machen. Homburg-Nümbrecht wäre am kommenden Samstag der nächste Pokalgegner gewesen.