Bad Honnef. Hitze und kein Ende. In den Gewässern sterben die Fische, die Schifffahrt auf dem Rhein ist nur noch beschränkt möglich. Teilweise können wegen Niedrigwassers Personenschiffe nicht mehr in Bad Honnef anlegen. Ernten sind bedroht, ebenso junge Bäume. Die Freiwillige Feuerwehr unterstützt mittlerweile bei der Bewässerung von Bäumen.
Viele Wissenschaftler und Politiker sind sich einig: Der Klimawandel hat die Welt im Griff. Jahrelang drückten sich Entscheider in aller Welt, entscheidende Maßnahmen zum Schutz der Umwelt zu treffen. Nun scheint die Natur endgültig zurückzuschlagen.
Die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, forderte heute in der Frankfurter Rundschau: „In den Städten brauche es Grünflächen und Frischluftschneisen, die für Abkühlung sorgen“. Wichtig seien zudem „Hitze-Aktionspläne“ und „Warnsysteme.“
Bad Honnef hat noch viele Grünflächen. Ein Teil soll zugunsten von mehr Einwohnern aufgegeben werden. So hat die Stadt den Hockeyplatz als Bauland ausgemacht und will zudem den Rasenplatz mit einem Kunstrasen belegen. Beide Maßnahmen würden zusätzlich zur Erwärmung beitragen.
Auch im nördlichen Bereich des Stadtparks soll möglicherweise ein Biotop durch Häuser ersetzt werden. Befürworter der Aufstellung des Bebauungsplans erklären, mit dem Verfahren solle in einem ersten Schritt die Frage geprüft werden, ob und wie eine seit vielen Jahren brach liegende Fläche zwischen der bestehenden Bebauung entlang der Alexander-von-Humboldt-Straße und der B 42 zur Schaffung von Wohnraum geeignet sei. Sie sehen in dem umstrittenen Bereich eine „Brachfläche“.
Der Schriftsteller, Filmemacher, Fotograf und Naturschützer Tim Koch wertet anders. Natur als brachliegende Fläche zu bezeichnen, entspreche dem “Geist des kapitalistischen Wachstumsfanatikers. Wir brauchen die Bäume als Luft- und Wärmefilter”.
Seit anderthalb Wochen sammeln Mitglieder der Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten“ Unterschriften für ein Bürgerbegehren. Mit ihm soll erreicht werden, dass sich Politik und Verwaltung noch einmal mit dem Thema befassen. Konkret soll der Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr 1-144 „Neues Wohnen Alexander-von-Humboldt-Straße/Am Spitzenbach/B42“ vom 24.4.2018 aufgehoben werden. Zur weiteren Entwicklung des nördlichen Stadtgartenbereichs empfiehlt die Initiative die Einrichtung eines natürlichen Lern-, Lehr- und Erholungsraum für Groß und Klein.
Die Stadt legte den Termin des Bürgerbegehrens genau in die Ferienzeit. Obwohl viele Bürgerinnen und Bürger in Urlaub sind, verzeichnet die Initiative hohen Zuspruch. „Die meisten Personen, die wir an den Ständen ansprechen oder besuchen, unterschreiben. Und alle, die unterschreiben, wünschen uns vielen Erfolg.“, so Heinz Jacobs, Sprecher von „Rettet den Stadtgarten“.
Auch viele Touristen würden gerne unterschreiben, weil sie nach Bad Honnef u.a. auch wegen der Grünflächen kämen und den Wunsch hätten, dass sie erhalten blieben, so Jacobs. Gültig sind allerdings nur Unterschriften von Bad Honnefern.
Bis zum 25.8.2018 kann noch unterschrieben werden.
Stellungnahmen Bad Honnefer Politikerinnen und Politiker.
Kontra und Pro – Filmbeitrag Oktober 2017
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