
Bad Honnef | Mit Riesenschritten steuert die Verwaltung auf eine gravierende Entgrünung der Stadt zu. Das Gelände des heutigen Hockeyplatzes sowie Teile der östlich davon gelegenen Flächen des heutigen Bolz- und Spielplatzes sollen einer Wohnnutzung zugeführt werden. Am Dienstag sollen weitere Weichen für die Bebauung des Hockeyplatzes gestellt werden. Dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen wird in der nächsten Sitzung ein Beschluss zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit vorgelegt.
Den finanziellen Erlös aus dem Verkauf des Baulandes will die Verwaltung für die Sanierung und Aufwertung der Sportanlagen „Menzenberg“ verwenden. Der Hockeyverein soll mit seinen Mannschaften ins Stadion ziehen, eine entsprechende bauliche Anpassung unter anderem mit einem Kunstrasenplatz und einer Flutlichtanlage ist vorgesehen.
Die erforderlichen Gutachten lägen vor, teilt die Verwaltung mit, so dass städtebauliche Entwürfe entwickelt werden konnten. Lediglich das Bodengutachten habe ergeben, dass konzeptabhängig technische Kompensationsmaßnahmen erforderlich seien.
Drei Entwürfe mit unterschiedlich stark verdichteter Bebauung wurden entwickelt. So sehen die drei Varianten Mehrfamileinhäuser, Hausgruppen, Doppelhäuser und freistehende Einfamilienhäuser mit 16, 33 bzw. 46 Wohneinheiten vor.
Die Verwaltung favorisiert die Variante mit 33 Wohneinheiten. Entweder solle die Stadt die Vermarkung selbst übernehmen oder einem Investor überlassen. Auch „Zwitterlösung“ seien denkbar.
Überrascht von den konkreten Plänen zeigte sich der Vorsitzende des HC Bad Honnef, Wilhelm Strohmeier, der vor einiger Zeit erst von der Stadt einen Nutzungsvertrag bis 2019 mit jährlichen Optionen erhielt. Auch kritisierte er, dass sein Verein vor vollendete Tatsachen gestellt werde. Die Stadt habe immer hohe Transparenz und Beteiligung am Entwicklungsverfahren versprochen.
SPD gegen Bebauung
Weiterhin gegen die Bebauung des Hockeplatzgeländes ist die SPD Bad Honnef. In einer Pressemitteilung erklärte sie heute, auch wenn betont werde, dass auf dem Gelände neuer bezahlbarer Wohnraum für junge Familien geschaffen werden soll, könne das nicht davon ablenken, dass „durch die Vernichtung dieser Sport- und Freizeitfläche das Bild unserer Stadt als attraktiver Wohnort und Lebensmittelpunkt gerade für jüngere Neubürger/-innen ebenso spürbar getrübt würde wie für die unmittelbar betroffenen Sportlerinnen und Sportler in unserer Stadt“. Zurzeit stünden Maßnahmen an, die nach dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Priorität haben sollten. In diesem Rahmen müssten Erhalt von Gemeinbedarfsflächen und zu entwickelnde Bauflächen sorgfältig abgewogen werden. Dieser Prozess sei nach Ansicht der SPD-Fraktion bei weitem nicht abgeschlossen. Es sei nicht hinnehmbar, einzelne Flächen vorab herauszupicken und Fakten zu schaffen, noch bevor diese Abwägungen im Dialog mit der Bevölkerung zum Abschluss gekommen sei.



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